Bastian Ripper war viele Jahre die treibende Kraft im AStA
Soziale Themen haben ihm schon immer gelegen, die Verantwortung für die Menschen, der Wunsch, etwas zu bewegen. Schon in der Schule engagierte sich Bastian Ripper in der Schülervertretung, organisierte Aktionen, als sich herausstellte, dass die Bausubstanz der Schule mit Schadstoffen belastet war. Mit 17 verließ er das Gymnasium, begann eine Ausbildung zum Erzieher. Parallel interessierte er sich für Sozialpolitik, kandidierte als Parteiunabhängiger auf der Liste der Grünen.
"Mit nur 22 Jahren zog ich 1997 als damals jüngster Stadtverordneter ins Darmstädter Stadtparlament ein", erinnert er sich. Den frühen Schulabgang korrigierte er später, holte während der Erzieherausbildung sein Fachabitur nach. Ripper wollte Sozialpädagogik studieren und als gebürtiger Heiner kam da natürlich die Hochschule Darmstadt in Frage, die damals noch FH hieß. 1999 schrieb er sich ein. "Mit Mitte 20 war ich da schon relativ alt", sagt er im Rückblick, aber der reine Erzieherberuf reichte ihm nicht mehr, er wollte das Diplom ablegen. Und auch hier wiederum Verantwortung übernehmen und für die Interessen der Studierenden kämpfen. Mit Beginn des Studiums begann daher seine Arbeit für den AStA, den Allgemeinen Studierendenausschuss. "Weil ich etwas bewegen wollte und weil man aus einer solchen Arbeit immer auch etwas für die eigene Person mitnimmt", begründete er schon damals sein Engagement. Ripper wurde viele Jahre der Finanzreferent, der Frontmann des AStA. Ganz vorne war er dabei, als es darum ging Proteste gegen Studiengebühren zu organisieren, die Anfang des neuen Jahrtausends politisch debattiert wurden.
Er war immer ein kampfeslustiger Streiter, Konflikte scheute er nicht. Und bewegt hat er tatsächlich einiges: Nicht nur die Proteste, auch das Theaterticket oder der günstige Autoverleih für die Studierenden gehen auf sein Konto. "Ich wollte das Lebensumfeld für Studenten mit wenig Geld verbessern", betont er. 2002 gründete Ripper daher an der Hochschule auch den Verein für in Not geratene Studierende, der Betroffenen finanziell unter die Arme greift. Der Verein existiert bis heute. Nach seinem Diplom an der h_da wechselte Ripper nach Frankfurt. An der University of Applied Science machte er seinen Master in Sozialrecht. Heute arbeitet der Darmstädter als Vorstandsreferent bei der Caritas und betreut dort unter anderem eines seiner Schwerpunktthemen - die Psychiatrie. Er konzipierte den Krisendienst Südhessen, eine Kooperation der Caritas mit Krankenkassen, die zum Ziel hat, Menschen in seelischen Notsituationen beizustehen ohne sie gleich stationär in einer psychiatrischen Einrichtung aufnehmen zu lassen. Diese sofortige Krisenintervention könnte auch für Studierende der Hochschule geöffnet werden. Derzeit führt Bastian Ripper Gespräche mit der h_da. Für ihn würde sich ein Kreis schließen. "Es wäre schön, wenn ich auch heute etwas für die Hochschule tun könnte", sagt er.
Autorin
Astrid Ludwig