Gut zweieinhalb Jahre nach Baubeginn hat die Hochschule Darmstadt das neue Fachbereichsgebäude "Chemie- und Biotechnologie" am 15.12.2017 offiziell eröffnet. Der Neubau auf dem Darmstädter Campus bietet hochmoderne Forschungs- und Lehrlabore, Hörsäle und Büros. Ein architektonisches Glanzlicht ist das Technikum, das durch seine zweigeschossige Schaufassade Einblicke in die Arbeit des Fachbereichs bietet. Der Bau wurde aus Mitteln des hessischen Hochschulbauprogramms HEUREKA finanziert, die Kosten betrugen rund 33 Millionen Euro. Zu den Festrednern zählten Irene Bauerfeind-Roßmann, Ministerialdirigentin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Dr. Martin Worms, Staatssekretär im Hessischen Ministerium der Finanzen, Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), Rafael Reißer, Bürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, und h_da-Präsident Prof. Dr. Ralph Stengler.
Mit dem Neubau wird der Fachbereich Chemie- und Biotechnologie nach 13 Jahren an zwei getrennten, dezentralen Standorten erstmals wieder unter einem Dach vereint. Rund zwei Drittel der gut 4.000 Quadratmeter Nutzfläche nehmen 13 Lehr- und 12 Forschungslabore mit dazugehörigen Vorbereitungs-, Spül- und Lagerräumen ein. Das Gebäude wurde von den Lübecker Architekten Toenies, Schroeter und Jansen entworfen und aus Mitteln des Hessischen Hochschulbauprogramms HEUREKA finanziert. Bauherr war das Land Hessen, vertreten durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) sowie das Hessische Ministerium der Finanzen (HMdF). Die Projektleitung oblag dem Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH).
Der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein, der bei der Eröffnungsfeier von Irene Bauerfeind-Roßmann, Ministerialdirigentin im Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, vertreten wurde, betonte: "Ich freue mich, dass es durch den im Rahmen des Hochschulbauprogramms HEUREKA finanzierten Neubau gelungen ist, den Fachbereich Chemie- und Biotechnologie räumlich auf dem Campus Schöfferstraße zu konzentrieren. Damit wird eine gute Grundlage geschaffen, die hervorragende und traditionsreiche Arbeit des Fachbereichs weiter zu stärken."
Der hessische Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms erklärte: "Die Chemie- und Pharmaindustrie prägt den Wirtschaftsstandort Hessen und insbesondere Südhessen. Deshalb hat das Land insgesamt über 33 Millionen Euro in den Neubau für den Fachbereich Chemie- und Biotechnologie investiert, um die Lehre und Forschung der Hochschule Darmstadt zu stärken. Die Biotechnologie gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts - die Studierenden von heute werden in dieser Industrie die Innovationen von morgen vorantreiben."
Der Vorlesungsbetrieb im neuen Fachbereichsgebäude startete bereits pünktlich zum Wintersemester 2017/18. Im mehrgeschossigen Technikum sammeln Studierende an den bis zu sechs Meter hohen Versuchsapparaturen erste Erfahrungen mit chemisch-technischen Anlagen im industriellen Maßstab. Durch die zweigeschossige Glasfassade des Technikums, das "Schaufenster zur Wissenschaft", erhalten Anwohnerinnen, Anwohner und Passanten Einblicke in die Arbeit des Fachbereichs. Hochschul-Präsident Prof. Dr. Ralph Stengler: "Das Technikum ist ein nach außen hin sichtbares Beispiel dafür, wie praxisnah wir lehren und forschen. Das macht unsere besondere Stärke als Hochschule für Angewandte Wissenschaften aus."
Im Erdgeschoss des Neubaus sind die Bereiche Verfahrenstechnik und Reaktionstechnik untergebracht, im ersten und dritten Obergeschoss die Chemie mit ihren Teilbereichen anorganische, organische, physikalische und Biochemie, im zweiten Obergeschoss ist die Biologie (Mikro-, Molekular- und Zellbiologie sowie Bioverfahrenstechnik) angesiedelt. Der Fachbereich bietet vier Studiengänge an: die beiden Bachelorstudiengänge Biotechnologie und Chemische Technologie, den Masterstudiengang Chemie- und Biotechnologie sowie den dualen Bachelorstudiengang Chemie. Die knapp 800 Studierenden werden von 14 Professorinnen und Professoren betreut, hinzu kommen zwei Lehrkräfte für besondere Aufgaben, 18 wissenschaftlich-technische Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und vier Beschäftigte im administrativen Bereich.
Mit dem Neubau wurde die Infrastruktur des Fachbereichs auf den neuesten Stand gebracht, jeder Forschungsbereich verfügt nun über eigene Labore. Die exzellente Ausstattung des neuen Gebäudes gewährleistet nicht nur beste Bedingungen für Lehre und Forschung, sondern ermöglicht es dem Fachbereich darüber hinaus, seine Kooperationen mit externen Partnern auszubauen und den Wissenstransfer in die Region zu intensivieren - etwa im Bereich der Pharmaforschung, der Toxikologie oder der Mikroverfahrenstechnik.
Das große blaue "O", die 25 Tonnen schwere Stahlskulptur des Berliner Künstlers Norbert Radermacher, überragt mit ihren rund 20 Metern Durchmesser die grau-champagnerfarbene Aluminium-Fassade des Gebäudes. Das "O" symbolisiert in der Chemie das Atom Sauerstoff und damit das Element, das die verschiedenen Bereiche der Chemie- und Biotechnologie miteinander verbindet. Der beeindruckende Blickfang ist schon jetzt zu einem neuen Wahrzeichen der h_da geworden.
Quelle: Pressemitteilung h_da, 15.12.2017