Eng mit der Paxis verzahnt

Crossover aus Architektur und Innenarchitektur

Architektur ist an der h_da mehr als nur ein Fachbereich. Seine Professorinnen und Professoren verstehen das Studium vielmehr als eine Art Zukunftswerkstatt, in der Studierende ihre Kreativität und ihre Ideen ausleben können. Dieses Profil hat der Fachbereich in den vergangenen Jahren verstärkt: Einmalig in Deutschland wird ein Crossover aus Architektur und Innenarchitektur vermittelt. In einem ganzheitlichen Ansatz lernen Studierende vom Städtebau, über die Grundsätze der Baukonstruktion bis zum Design von Möbelstücken oder Leuchten alle Aspekte des Metiers kennen.

Seine Kreativität stellte das Fachgebiet auch im Wintersemester 2014/15 unter Beweis, als sich so viele jungen Menschen wie nie an der Hochschule eingeschrieben hatten. 290 Erstsemester waren es allein in der Architektur, eine Zahl, die den Platz in Hörsälen und Seminarräumen knapp werden ließ. Für Vorlesungen wurde daher kurzerhand der große Saal im Kinopolis der Stadt angemietet. Statt Thriller oder Liebesfilm flimmerten Power Point Präsentation und Architekturzeichnungen über die große Leinwand. Die Alternative kam bei Studierenden und Lehrenden gut an – nur Popcorn gab es keines.


Modernes Lernzentrum von Studierenden mitgeplant

Der h_da-Fachbereich zählt zu den größten in Deutschland. Untergebracht im denkmalgeschützten Atriumbau auf dem Campus Schöfferstraße erhielt die Architektur daher 2017 ein neues Lernzentrum. Für rund zwei Millionen Euro - aus Mitteln des Hochschulpaktes und der h_da finanziert - wurde das Untergeschoss in einen modernen Treffpunkt umgebaut, wo konzentriert gelernt, diskutiert oder recherchiert werden kann. Das Raumkonzept aus Beton, Glas und Holzelementen haben Studierende mitentworfen und geplant. Und wie sich dabei nicht nur ästhetische, sondern auch gleich energetische und raumklimatische Aspekte mitberechnen und energieeffizientes Bauen umsetzen lassen, können Hochschüler*innen ganz praxisnah zuvor im Labor erkunden.

Seit 2013 gibt es das ClimaDesign_Labor, in dem genau diesen Fragen auf den Grund gegangen wird. Wie lassen sich beispielsweise Wärmebrücken berechnen oder Beleuchtungsszenarien einstellen? In dem neuen Labor, das die h_da gemeinsam mit den Unternehmen „Caparol Farben Lacke Bautenschutz GmbH“ und „Knauf Gips KG“ betreibt, lernen künftige Architekt*innen energieoptimiertes Bauen mit ihrer Entwurfs- und Planungsarbeit zu verbinden. Die beiden regional verankerten Firmen waren es auch, die gemeinsam mit der h_da vor über einem Jahrzehnt für den Bereich Gebäudesanierung die erste Stiftungsprofessur an der Hochschule einrichteten.
 

Studentische Projekte im Fokus

Doch die enge Verzahnung mit der Praxis zeigt sich nicht nur hier: Studierende präsentieren ihre Arbeiten regelmäßigen in Ausstellungen oder in Form von Projekten – darunter etwa die Teilnahme am Licht-Festival „Luminale“, bei Verschönerungsideen für „Unorte“ im Rhein-Main-Gebiet oder bei der Zusammenarbeit mit der Stiftung „Archäologische Erforschung Unterregenbach“, wo angehende h_da-Architekten*inen archäologische Pfade und die Vision eines Besucherzentrums für eine der wichtigsten Forschungsstätten der Mittelalterarchäologie in Baden-Württemberg entwickelten.
Die Lehrenden legen Wert auf kleine Lehrformate, persönliche Betreuung und eine familiäre Atmosphäre. Bewährt hat sich das zuletzt in Zeiten der Covid-19-Pandemie. Kreative Köpfe am Fachbereich schufen ein eigenes neues Video-Format, um Neuigkeiten auszutauschen und zumindest virtuell eng miteinander in Kontakt bleiben zu können. Die vielfältigen Beiträge wurden ein Erfolg bei den Studierenden.

Die Wurzeln des Fachbereichs Architektur

Der Fachbereich Architektur blickt heute auf eine weit mehr als 50jährige Geschichte zurück. Mit der Gründung der Fachhochschule Darmstadt im Wintersemester 1971/72 wurde die ‚Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen Darmstadt‘ mit ihren Fachrichtungen Tief- und Hochbau in zwei eigenständige Fachbereiche Bauingenieurwesen und Architektur überführt. Die Geschichte der Vorgängereinrichtungen reicht zurück bis ins Jahr 1839. Mehr zur Geschichte der Vorgängereinrichtungen finden Sie im Artikel "Urzelle mit festem Kern und wechselnden Standorten".

alu/mika