Wissen, Macht, Vielfalt – Perspektiven auf Diskriminierung im Hochschulkontext - Vortragsreihe startet am Fr., 23.05.

Das Gleichstellungsbüro der h_da veranstaltet in diesem Sommersemester eine hochkarätig besetzte, hochschulöffentliche Online-Vortragsreihe mit dem Titel „Wissen, Macht, Vielfalt – Perspektiven auf Diskriminierung im Hochschulkontext“.

Auftakt ist am Fr., 23.05., 14.30-16 Uhr mit einem Vortrag von Prof. Dr. Karim Fereidooni: „Rassismuskritik: Was muss ich wissen? Was kann ich tun? Was kann die Hochschule leisten?“

Die weiteren Vorträge:
Fr., 13.06., 14.30-16 Uhr
„Antisemitismus als Problem und Herausforderung an Hochschulen und in der Gesamtgesellschaft“
Referent: Prof. Dr. Lars Rensmann

Freitag, 11.07., 14.30-16 Uhr
„Diskriminierungserfahrungen an deutschen Hochschulen“
Referentin: Professorin Susanne Strauß

Anmeldung für alle Vorträge: https://lernen.h-da.de/


„Rassismuskritik: Was muss ich wissen? Was kann ich tun? Was kann die Hochschule leisten?“
Fr., 23.05., 14.30-16 Uhr

Referent: Prof. Dr. Karim Fereidooni

Inhalt
In diesem Vortrag geht Prof. Dr. Karim Fereidooni auf Möglichkeiten ein, rassismusrelevante Wissensbestände zu verlernen sowie den rassismuskritischen Kompetenzaufbau zu betreiben. Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Frage: Was müssen Individuen und Institutionen tun, um rassismuskritisch tätig zu sein, bzw. einen rassismuskritischen Organisationsentwicklungsprozess zu fördern? Eine spezifische inhaltliche Vertiefung des Vortrags liegt bei antimuslimischem Rassismus.

Referent
Prof. Dr. Karim Fereidooni ist Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrer*innenbildung (weitere Informationen auf www.sowi.rub.de/sowifd/ und www.karim-fereidooni.de/). Fereidooni ist Mitglied der Lehr- und Forschungseinheit Fachdidaktik an der Fakultät für Sozialwissenschaft und zudem kooptiertes Mitglied der Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft.

Darüber hinaus hat er die Bundesregierung (Kabinett Merkel IV) in dem Kabinettsausschuss der Bundesregierung zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus, das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Unabhängigen Expert*innenkreis Muslimfeindlichkeit sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Integration zum Thema Integration durch Bildung beraten. Auf Einladung von Bundeskanzlerin Merkel hat Prof. Dr. Fereidooni den 13. Integrationsgipfel der Bundesregierung am 09.03.2021 mit einer Keynote zum Themenfeld „Diversität gestalten, Teilhabe und Partizipation fördern: Erfolgsfaktoren für Zusammenwachsen und Zusammenhalt“ eröffnet.

Er hat am 26.11.2021 den Walter-Jacobsen-Preis in der Kategorie „Innovation“ von der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung erhalten. Der Preis wurde ihm für innovative Forschung und die Verankerung der Rassismuskritik in den Diskurs der politischen Bildung verliehen. Auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Prof. Dr. Karim Fereidooni – gemeinsam mit anderen Mitgliedern des „Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit“ – am 30.06.2023 die wichtigsten Ergebnisse des Berichts „Muslimfeindlichkeit. Eine deutsche Bilanz“ im Schloss Bellevue präsentiert.


„Antisemitismus als Problem und Herausforderung an Hochschulen und in der Gesamtgesellschaft“
Fr., 13.06., 14.30-16 Uhr

Referent: Prof. Dr. Lars Rensmann

Inhalt
Der Vortrag widmet sich den unterschiedlichen Formen, Modi und der Gewalt von Antisemitismus heute, wie er uns in der Gesamtgesellschaft, aber auch an den Hochschulen begegnet. In den Artikulationen und Mobilisierungen von Verschwörungsmythen, Israelfeindschaft und Holocaustrelativierung als Tickets der Judenfeindschaft zeigt sich dabei einerseits die Beharrlichkeit des Antisemitismus als gefährliche „Unterströmung der Gesellschaft“ (Max Horkheimer). Andererseits sind neben neuen Formen und Dynamiken auch neue Faktoren reüssierender Judenfeindschaft erkennbar.

So hat insbesondere der digitale Strukturwandel der Öffentlichkeit zur Verbreitung antisemitischer Desinformation und Verschwörungsmythen in einem Zeitalter neuer politisch-kultureller Polarisierungen und der Postfaktizität beigetragen. Dies stellt gerade auch die Hochschulen als Orte der freien Rede und der Wissensproduktion, die dem Schutz von (Tatsachen-)Wahrheit(en) verpflichtet sind, vor besondere Herausforderungen.

Referent
Prof. Dr. Lars Rensmann hat seit 2022 den Lehrstuhl für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Vergleichende Regierungslehre an der Universität Passau inne. Zuvor war er von 2016 bis 2022 Professor für Europäische Politik und Gesellschaft an der Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande) und leitete das dortige Research Centre for the Study of Democratic Cultures and Politics. Zudem war er Geschäftsführender Direktor des Fachbereichs Europäische Sprachen und Kulturen.

Er ist der Autor zahlreicher Veröffentlichungen im Bereich der vergleichenden Politikwissenschaft sowie der Populismus-, Rechtsextremismus-, Antisemitismus- und Demokratieforschung. Er war zweimal als Sachverständiger im Deutschen Bundestag zu den Themenfeldern Antisemitismus und Demokratiefördergesetz. Zuletzt leitete er gemeinsam mit Prof. Heiko Beyer eine umfassende empirische Dunkelfeldstudie zu „Antisemitismus in der Gesamtgesellschaft von NRW im Jahr 2024“ im Auftrag des Landes NRW.


„Diskriminierungserfahrungen an deutschen Hochschulen“
Freitag, 11.07., 14.30-16 Uhr
Referentin: Professorin Susanne Strauß

Inhalt
Auf der Grundlage einer repräsentativen Studierendenbefragung wird gezeigt, wie verbreitet Diskriminierung an deutschen Hochschulen ist und welche Gruppen von Studierenden besonders von Diskriminierung und herabsetzendem Verhalten betroffen sind. Ferner geht es darum, wie Diskriminierungserfahrungen damit zusammenhängen, wie zufrieden Studierende mit der Atmosphäre in ihrem Studiengang sind, wie gestresst sie sich fühlen und wie die Diskriminierungserfahrungen damit zusammenhängen, ob sich die Studierenden in der Lage sehen, sich frei zu wissenschaftlichen und politischen Themen zu äußern.

Referentin
Professorin Susanne Strauß ist Professorin für Soziologie mit Schwerpunkt Gender Studies an der Universität Konstanz und Principal Investigator des Exzellenzclusters The Politics of Inequality. Sie beschäftigt sich mit Geschlechterungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt und im Bildungssystem, insbesondere an Hochschulen, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Wahrnehmung von Ungleichheit und Diskriminierung.