Energiekrise: Aktuelle Entwicklungen und Informationen

Liebe Hochschulmitglieder,

wir alle haben in den vergangenen Monaten dazu beigetragen, Energie einzusparen, um gut durch die Krise zu kommen. Dies ist uns hervorragend gelungen, wie Sie in den Grafiken unten sehen können, und dafür bedanke ich mich bei allen Hochschulmitgliedern. Was uns der kommende Herbst und Winter bringt, wird sich zeigen müssen. Energiesparen ist für uns alle aber sicherlich auch weiterhin eine Daueraufgabe. Auf dieser Seite finden sich daher auch weiterhin Tipps, wie sich Energie in Studium, Beruf und Alltag sparen lässt. Auch über mögliche Neuerungen zum Thema Energie halten wir Sie hier auf dem Laufenden.

Ihr Thomas Bartnitzki, Kanzler der Hochschule Darmstadt

Meldungen

h_da plant Wintersemester 2022/23 in Präsenz – Hochschule soll geöffnet bleiben

Das Wintersemester 2022/23 soll an der Hochschule Darmstadt in Präsenz stattfinden. Die h_da gibt somit auch der Präsenzlehre vor Ort weiterhin eine hohe Priorität. Die Hochschulleitung stellt derzeit gemeinsam mit den Fachbereichen und der Verwaltung die Weichen dafür, dass Lehre und Hochschulbetrieb vor Ort am Campus stattfinden können. Im Blick ist hierbei einerseits die Notwendigkeit, Energie einzusparen sowie angemessene Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus.

Das Energiesparpaket des Landes Hessen sieht vor, ab der kommenden Heizperiode im Oktober auch in Gebäuden der Landesverwaltung deutlich Energie einzusparen und somit den Gasverbrauch zu senken. Zu den schnell wirksamen Maßnahmen kann zum Beispiel gehören, die Raumtemperatur tagsüber von derzeit mindestens 21 Grad auf mindestens 19 Grad abzusenken. Diese Maßnahme ist auch Bestandteil eines Stufenplans zur Energieeinsparung, mit dem die h_da im Notfall zu den landesweiten Energiesparzielen beiträgt. Eine Schließung der Hochschule steht hingegen nicht zur Debatte.

„Wir setzen auf Energieeinsparung im Betrieb. Schon die leichte Absenkung auf 19 Grad Raumtemperatur in Hörsälen, Seminarräumen und Büros trägt dazu bei, 25 Prozent des Energiebedarfs einsparen, frieren muss hierbei niemand“, erläutert Kanzler Dr. Thomas Bartnitzki. „Auch engere Kernzeiten zur Nutzung unserer Gebäude können im Notfall dazu beitragen, deutlich Energie einzusparen. Höchste Priorität hat für uns dabei, die Hochschule offen zu halten, damit unsere Studierenden ihr Studium vor Ort in Präsenz absolvieren können.“

Auch hinsichtlich Corona bereitet sich die h_da derzeit auf das anstehende Wintersemester vor. Der Schutz aller Hochschulmitglieder – Studierende, Lehrende und Beschäftigte – steht hierbei weiterhin im Fokus. Momentan rüstet die h_da zum Beispiel im Bereich technische Lüftung nach. Einige Räume verfügen bereits über Umluftanlagen. Darüber hinaus sind über die Campusräume verteilt gut 500 CO2-Ampeln im Einsatz, mit denen sich die Luftqualität im Blick behalten lässt. Im Herbst wird die h_da allen Hochschulmitgliedern zudem auch wieder Impfungen anbieten.

Inwiefern auch wieder konkrete Schutzmaßnahmen, etwa eine erneute Maskenpflicht, nötig sind, hängt auch vom weiteren Pandemieverlauf und von politischen Vorgaben ab. Die Hochschulleitung informiert hierzu sowie zum aktuellen Stand möglicher Energiesparmaßnahmen im Verlauf des Septembers.

h_da spart Energie

Energieeinsparungen 2023

Einsparungen beim Gasverbrauch

 

 

Einsparungen beim Stromverbrauch

 

 

Die Energie-Einsparmaßnahmen an der h_da wirken. Insbesondere durch die Anpassung der Raumtemperatur auf 19 Grad sank der Gasverbrauch im vierten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent. Noch höher sind die Einsparerfolge in den ersten Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahr.

Auch der Stromverbrauch sank im vierten Quartal 2022 und zwar um durchschnittlich 7 Prozent im Vergleich zu 2021. Auf ähnlichem Niveau bewegen sich die Einsparerfolge in den ersten Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Unter anderem Optimierungen im Rechenzentrum und bei Servern trugen hierzu bei. An den Einsparerfolgen haben aber auch alle Hochschulmitglieder einen Anteil, die noch einmal sparsamer und verantwortungsvoller mit Energie umgehen als in den Jahren zuvor.

runter drehen – gemeinsam Energie sparen

„Die aktuelle Energiekrise macht einmal mehr deutlich, dass wir dringend handeln müssen. Das muss jedoch auf allen Ebenen der Gesellschaft passieren, um eine größtmögliche Wirkung im Energiesystem zu erzielen. Dabei sind wir auch auf Sie angewiesen. Denn das Handeln eines jeden zahlt auf die Energiebilanz ein“, sagt Prof. Dr. Nicole Saenger, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltige Entwicklung.

Mit der Kampagne „runter drehen“ möchte das neue Green Office der h_da alle Hochschulmitglieder für das Thema Energie sparen sensibilisieren – mit monatlich wechselnden Schwerpunkten: im Oktober „Strom sparen“, im November „Heizen und Lüften“ sowie im Dezember „Wohnen“. Das Green Office ist zudem im Austausch mit sieben Nachhaltigkeitsbüros hessischer Hochschulen, um sich gegenseitig in den Energiesparmaßnahmen bestmöglich zu unterstützen.

Dezember: Wohnen

Wohnen ist einer der größten Umwelt belasteten Konsumbereiche. Umweltbelastungen entstehen hier durch Flächen-, Wasser- und Energieverbrauch, aber auch durch Schadstoffausstoß und Abfall. Daher trägt das Wohnen zu einem hohen Anteil der Kohlendioxid-Emissionen des privaten Konsums bei. In privaten Haushalten gibt es durch bewusste Konsumentscheidungen viele Möglichkeiten, die Umweltbelastung zu reduzieren und Energie zu sparen. 

Hauptsächlich kann Energie gespart werden bei der Erzeugung von Heizenergie, Warmwasser & Strom.

Energieverbrauchs eines durchschnittlicher Haushalt:

  • 71 Prozent Raumwärme
  • 15 Prozent Erwärmung von Wasser
  • 14 Prozent Stromverbrauch

Tipps zum privaten Stromsparen:

https://www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/strom-sparen-stromspartipps/strom-sparen-tipps-und-tricks/

Stromspartipp

Kosten in Euro

Einsparpotenzial in (Euro pro Jahr)

Einsparpotenzial CO2 pro Jahr

Zu Ökostrom wechseln

keine Kosten

14 Euro (vgl. zu Grundversorger)

1.570 kg

LED-Lampen und Energiesparlampen nutzen

(bei 10 Stück pro Haushalt)

ca. 20 bis 50 Euro

245 kg

Sparduschkopf einbauen

ab ca. 20 Euro

250 Euro

365 kg

Wäsche bei 30 Grad waschen

keine Kosten

17 Euro

25 kg

Füllmenge des Wasserkochers genau an Bedarf anpassen

keine Kosten

10 Euro

16 kg

Kühlschrank und Gefriertruhe abtauen

keine Kosten

8 Euro

12 kg

November: Heizen & Lüften

Das Heizen mit fossilen Brennstoffen verursacht große Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen und nicht nur vor dem Hintergrund der aktuellen Ressourcenknappheit und steigender Energiepreise wird Energiesparen immer bedeutender.

Um der Energieknappheit entgegenzuwirken hat der Bund Vorgaben für Hochschulen und öffentliche Einrichtungen erlassen, die über einen hessischen Runderlass auch an der Hochschule Darmstadt umgesetzt werden müssen.

Der Anteil der Heizenergie am gesamten Energieverbrauch liegt im privaten Bereich zwischen 70 und 90 Prozent. Richtiges Heizen und Lüften spart somit nicht nur Treibhausgase und Geld ein, sondern trägt auch zur Bekämpfung der Energieknappheit bei. Zudem führt es zu einem gesunden Raumklima und vermeidet Schimmelpilzbildung.

Was macht die h_da?

  • Nach Vorgaben des hessischen Runderlasses wird die Raumtemperatur auf 19 Grad abgesenkt. Dies spart etwa 2,5 GWh Erdgas.
  • Zur Optimierung des Betriebs werden Lüftungs- und Klimaanlagen justiert.
  • Aller Gebäude der h_da werden in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen, d.h. vom 24.12.2022 bis einschließlich 01.01.2023. Dies spart etwa 2% Gasverbrauch und 1% Stromverbrauch auf das Jahr gerechnet.

Tipps zum Heizen und Lüften

Richtig lüften 
•    Vermeiden Sie dauerhafte Kipplüftung. Kipp Fenster erhöhen unnötig den Verbrauch von Heizenergie. Die warme Raumluft entschwindet sinnlos ins Freie.
•    Stoßlüftung am besten quer durch die Wohnung! Durch das weite Öffnen gegenüberliegender Fenster entsteht Durchzug, so wirkt die Frischluftzufuhr am effektivsten.
•    Während des Lüftens sollten alle Heizkörper im Raum ausgeschaltet sein. 
•    Im Winter reichen drei Stoßlüftungen pro Tag für etwa zwei bis drei Minuten. Wenn besonders viel Feuchtigkeit freigesetzt wird – etwa beim Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen – lüften Sie am besten sofort und erhöhen die Anzahl der Leitungsvorgänge auf vier bis fünf pro Tag.

Richtig heizen 
•    Die Heizung sollte frei stehen. Überhängende Gardinen, Heizungsverkleidungen sowie Möbel, die den Heizkörper oder das Thermostat verstellen, sollten entfernt werden.
•    Eine maßvolle Reduzierung der Raumtemperatur spart enorm viel Energie. Pro reduziertem Grad zahlen Sie rund 6 Prozent weniger Heizkosten.
•    Senken Sie beim Verlassen der Wohnung die Raumtemperatur. Entweder von Hand oder nutzen Sie digitale Smarthome-Systeme.
•    Schalten Sie nachts die Heizung aus, so sparen Sie zwischen 5 und 10 Prozent Heizkosten.
•    Entlüften Sie die Heizkörper, das kann pro Jahr rund 50 Euro Heizkosten sparen.

Wärmeschutzmaßnahmen
•    Lassen Sie die Rollläden runter und schließen Sie die Vorhänge in der Nacht.
•    Sorgen Sie für gut schließende Fenster! Lassen sich die Fenster nicht mehr richtig schließen, sollten die Beschläge neu eingestellt werden.
•    Prüfen Sie die Dichtungsprofile! Sind sie abgenutzt, sollten Sie die Dichtungsprofile wechseln. Mit Dichtungsprofilen können Sie bis zu 5 Prozent Energie sparen. 

https://www.lea-hessen.de/buergerinnen-und-buerger/heizkosten-senken/richtiges-lueften/

https://www.lea-hessen.de/buergerinnen-und-buerger/heizkosten-senken/richtig-heizen/

https://www.lea-hessen.de/buergerinnen-und-buerger/heizkosten-senken/beispiele-fuer-effiziente-waermeschutzmassnahmen/

 

Oktober: Strom sparen

Stromsparen an der h_da:

  • Zusammen mit der Abteilung IT-Dienste und Anwendungen werden aktuell im hochschuleigene Rechenzentrum die Kühltemperaturen schrittweise reduziert. Von bisher 18 Grad auf das Ziel von bis zu 24 Grad. Durch diese Maßnahme werden bis Ende 2023 über 80.000 kWh Strom eingespart.
  • An sämtlichen RLT-Anlagen mit Luftkühlung werden kurzfristig die Sommer-Zuluft-Temperaturen um 2 Grad angehoben. Dies bringt eine Stromersparnis von 520.000 kWh.
  • Bis Mitte 2023 soll an der Hochschule 245 KW peak Solarstrom installiert werden. Noch bis Ende des Jahres 2023 ist mit einer Stromeigenproduktion und damit einer Entnahmereduzierung aus dem Öffentlichen Netz in Höhe von rund 90.000 kWh Strom zu rechnen.

Tipps für h_da-Beschäftigte:
Vermeidung von Standby-Strom, Drucker Laptops, Bildschirme aber auch bei Laboreinrichtungen, Maschinen und mobilen Geräten.

Tipps zum privaten Stromsparen:

Quelle: https://www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/strom-sparen-stromspartipps/strom-sparen-tipps-und-tricks/

Stromspartipp

Kosten in Euro

Einsparpotenzial in (Euro pro Jahr)

Einsparpotenzial CO2 pro Jahr

Ohne Vorheizen & mit Restwärme kochen

keine Kosten

20 Euro

30 kg

Kochen mit Deckel

keine Kosten

20 Euro

30 kg

Elektronische Geräte ganz ausschalten

keine Kosten

115 Euro

170 kg

       

Energiespartipps

 

Die Landes Energie Agentur (LEA Hessen) hat verschiedene Engeriespartipps auf einer Website zusammengetragen. Von Do-it-yourself-Maßnahmen über richtiges Heizen bis zu EnergieChecks für zuhause.

Energieforschung an der h_da


In unserem Wissenschaftsmagazin impact berichten wir auch zu Forschungsprojekten im Bereich Energie. Im Forschungsprojekt „Grid4Regio“etwa arbeitet die h_da mit Partnern an der effizienteren Nutzung regional erzeugter Energien. Für das Müllproblem Windkraft sucht ein interdisziplinärer Forschendenteam innovative Lösungen zur Wiederverwendung von Rotorblättern.

Bei Energiefragen

Anregungen

Bei Anregungen, Ergänzungen oder Hinweisen, wenden Sie sich bitte direkt an das Green Office der Hochschule Darmstadt: greenoffice@h-da.de