Ein Studierendenteam aus dem Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) hat den 3. Platz erreicht bei der internationalen Ausscheidung des Studierendenwettbewerbs des französischen Werkstoff-Konzerns "Saint Gobain" in Dubai. Wettbewerbsaufgabe war die Erstellung eines Entwicklungskonzepts für ein Stadtquartier in der architektonischen Boomstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Mit ihrem Konzept haben sich die Master-Studenten Tobias Bretz und Dill Khan mit Studierendenteams aus 25 Nationen gemessen.
Das vorgesehene Quartier liegt am Meeresarm "Dubai Creek", somit direkt am Wasser und mitten im Herzen des neu entstehenden kulturellen Zentrum Dubais. Auf 40.000 Quadratmetern sollen 240 Appartements und Gewerbeflächen entstehen. Die Herausforderung für Tobias Bretz und Dill Khan war, klimatisch-energetische Aspekte an dem sehr heißen Standort mitzubedenken, zugleich wollten die Studenten Möglichkeiten für ein interkulturelles Miteinander schaffen. Die Wettbewerbs-Jury lobte die "feinsinnige, bewusst zurückhaltend auftretende Arbeit" von Tobias Bretz und Dill Khan.
"Vorbild für unser Quartier waren historische Altstadtstrukturen des Orients, die durch ihre traditionelle Bauweise und Materialien einen optimalen Schutz vor den vorherrschenden Umweltbedingungen gewährleisten", erläutert Tobias Bretz. In ihrem Konzept führen die Studenten Wasserstraßen durch das Quartier, so dass viele Gebäude direkt am kühlen Nass liegen. "In der traditionellen arabischen Bauweise wird Wasser gezielt zur Kühlung eingesetzt, wodurch wir uns einen zusätzlichen Wohlfühlfaktor versprechen", führt Dill Khan weiter aus. Höfe und Nischen sind so angelegt, dass sie zum Rückzug und Verweilen sowie zum interkulturellen Austausch einladen und durch Sonnensegel und Begrünungsmöglichkeiten auch gut vor der Sonne geschützt sind. Eine terrassenförmige Anlage der Gebäude soll den Wind lenken und für zusätzliche Abkühlung sorgen.
Präsentiert haben die Studenten ihr Konzept im Mai vor Vertreterinnen und Vertretern der Dubaier Stadtregierung sowie vor einer international besetzten Jury aus Architekten und Fachplanern. Betreut wurden sie von Dekan Prof. Henning Baurmann und den Professoren Mike de Saldanha und Marcin Orawiec.
Seit 2004 führt der Konzern Saint-Gobain (unter anderem "Raab Karcher") seinen internationalen Studierendenwettbewerb unter dem Motto "Multi-Comfort-House" durch. Angesprochen sind Studierende aus Bereichen wie Architektur, Design und Energieeffizienz. Zuletzt beteiligten sich 1.800 Studierende aus 25 Nationen und 120 Universitäten und Hochschulen.