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Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (links) im Gespräch mit Prof. Dr. Arnd Steinmetz, Vizepräsident der h_da, und Dr. Marta Gómez Barrero vom Fachbereich Informatik (von rechts). Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Minister erleben h_da-Expertise in biometrischen Verfahren

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat am Montag (23.) gemeinsam mit dem Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, das Darmstädter Kompetenzzentrum CRISP besucht. Die Hochschule Darmstadt (h_da) treibt innerhalb des Zentrums für Cybersicherheits-Forschung maßgeblich das Thema Identity Management voran. Das Know-how der h_da in Sachen biometrische Erkennungsverfahren erlebten die Minister dabei hautnah.

"Die Beteiligung der h_da als anwendungsorientierte Hochschule prägt das Profil von CRISP maßgeblich", sagte Prof. Dr. Arnd Steinmetz, Vizepräsident Forschung und wissenschaftliche Infrastruktur der Hochschule Darmstadt. "Im Rahmen von CRISP leisten wir substanzielle Beiträge zum Beispiel auf dem Feld des Identity Managements und sind in der Lage, dies für die Wirtschaft praxisnah umzusetzen." Aus diesem Forschungsfeld heraus gibt es zudem erste Ausgründungen, die bereits erfolgreich in den Markt gestartet sind. Mit neu geschaffenen Studiengängen und Vertiefungen stärkt und intensiviert die h_da zudem die Lehre auf dem Feld der IT-Sicherheit. "In Studium und Weiterbildung geben wir den zukünftigen Fachleuten das an der h_da generierte Know-how mit", erklärte Steinmetz.

IT-Sicherheit ist ein wichtiger Forschungsschwerpunkt an der h_da. Aktuell beschäftigen sich 13 Professoren in vier Ar­beits­grup­pen unter anderem mit Biometrie, Internetsicherheit und dem Entwurf sicherer Software und IT-Systeme. Oft geht es dabei um mobile und ver­trauens­würdige Si­cher­heits­lö­sun­gen und Tele­kom­mu­ni­ka­tions­dienste zur gegenseitigen Identifizierung und Authentifizierung, also der Angabe und dem Nachweis von Identitäten. Die Forschungsgruppe da/sec am Fachbereich Informatik der h_da unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Baier und Prof. Dr. Christoph Busch beschäftigt sich mit Biometrie und Internetsicherheit. Beleg für die sehr gute Resonanz dieser Forschungsarbeit sind Projekte, die da/sec mit mehreren Bundesämtern sowie in internationalen Kooperationen betreibt.

Sichere und komfortable Erkennungsverfahren

Die biometrischen Verfahren zielen darauf ab, Personen wiederzuerkennen, was in der Praxis zum Beispiel bei Zugangskontrollen relevant ist. Persönliche Merkmale wie Fingerabdruck, Gesicht oder Iris sind die Ansatzpunkte der Forschungsprojekte von da/sec. Entscheidender Vorteil biometrischer Methoden gegenüber herkömmlichen Sicherheitsverfahren wie Schlüssel oder Passwort ist, dass sie nicht weitergegeben werden können. Die Forschungsgruppe der h_da will diese Verfahren nicht nur sicher, sondern auch komfortabel machen.

Im Beisein von Präsident Prof. Dr. Ralph Stengler und Vizepräsident Prof. Dr. Arnd Steinmetz von der h_da gab die Forschungsgruppe den beiden Ministern Einblicke in ihre Arbeit zu biometrischen Erkennungsverfahren. Beim simulierten Angriff auf ein Fingerabdruckverfahren demonstrierte Dr. Marta Gómez Barrero, wie die Sensorik synthetisch hergestellte Fingerabdrücke oder Gummi-Artefakte als solche entlarvt. Anhand eines Prototyps wurde außerdem die Funktion eines Fingervenen-Sensors aufgezeigt.

„Beschleunigter Transfer in den Alltag“

Anja Karliczek lobte die Forschung und Entwicklung am Standort Darmstadt als Katalysator für Cybersicherheits-Innovationen und die Verbesserung der IT-Sicherheit in Staat und Gesellschaft. "Die richtungsweisenden Kooperationsprojekte des Kompetenzzentrums CRISP zeigen eindrucksvoll, wie innovative IT-Sicherheitslösungen den digitalen Wandel grundlegend mitgestalten", erklärte die Bundesforschungsministerin. "Durch diesen Schulterschluss kann ein beschleunigter Transfer in den Alltag gelingen. So finden die Ergebnisse auch Anwendung in der Digitalstadt Darmstadt."

Boris Rhein ergänzte: "Als hessischer Wissenschaftsminister freue ich mich insbesondere, dass der Standort Darmstadt dank CRISP zu den weltweit führenden Forschungsstandorten für anwendungsorientierte Cybersicherheit und Datenschutz zählt. Hessen ist bei der Forschung und Entwicklung in den Bereichen Cybersicherheit und Datenschutz mittlerweile so gut aufgestellt wie kein anderes Bundesland."

Hintergrund

Das Darmstädter Center for Research in Security and Privacy (CRISP) ist eines der größten europäischen Forschungszentren für angewandte Cybersicherheit. Unter dem Dach von CRISP arbeitet die Hochschule Darmstadt mit der Technischen Universität Darmstadt und den beiden Fraunhofer-Instituten SIT und IGD zusammen. Diese Allianz universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen unterstreicht Darmstadts herausragende Kompetenz auf dem Feld der Cyber­sicher­heit. Gefördert wird CRISP vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Weitere Informationen: www.crisp-da.de