Könnten Malerarbeiten an Fassaden und anderen Oberflächen künftig auch ohne Gerüst möglich sein? "Flying Elephant", das Konzept einer Drohne, die mittels eines speziellen "Rüssels" im Flug Wände besprühen kann, ist mit dem Dörte-Wörner-Innovationspreis für Informatik-Gründer ausgezeichnet worden. Die Hochschule Darmstadt (h_da) hat den mit 10.000 Euro dotierten Preis zum zweiten Mal verliehen. Er prämiert Geschäftsideen im Informatikumfeld und soll dazu anregen, Unternehmen zu gründen.Sponsor des Dörte-Wörner-Innovationspreises ist die in Dietzenbach ansässige Controlware-Stiftung. Namensgeberin ist die Vorständin der Stiftung. Durchgeführt wird der Wettbewerb vom Zentrum für Angewandte Informatik an der Hochschule Darmstadt.
Die von h_da-Studenten entwickelte Siegeridee "Flying Elephant" kommt alles andere als schwerfüßig daher. Die Drohne erledigt Malerarbeiten im Flug und soll für alle Oberflächen einsatzfähig sein. "Der Projektname ´Flying Elephant´ soll sofort ein anschauliches Bild entstehen lassen", erläutert Preisträger Martin Mitkov. "Dabei steht ´Flying´ für die Drohne, welche fliegend jede beliebige Position erreichen kann, und ´Elephant´ für das Versprühen von Farbe mit einem Rüssel, als würde ein Elefant Wasser versprühen. In Kombination kann das Gerät jede Wand bemalen und durch eine innovative Steuerung eine so hohe Präzision erreichen, dass sogar exakte Gemälde erzeugt werden können." Entwickelt haben das Gewinnerkonzept Fabian Köbel und Martin Mitkov, Studenten aus dem Studiengang "Informatik dual - KESS", ein kooperatives Bachelor-Studium mit Fokus auf Embedded Systems (Computersysteme, die in Geräte und Maschinen eingebettet sind).
"Drohnen sind ein Zukunftsmarkt, werden momentan aber noch fast ausschließlich mit Filmaufnahmen in Verbindung gebracht. Die Jury hat überzeugt, dass der Siegerbeitrag das Einsatzspektrum von Drohnen erweitert und einen Ansatz findet, sie zu smarten Dienstleistern zu machen", sagt Prof. Dr. Heinz-Erich Erbs vom Fachbereich Informatik der h_da, Juryvorsitzender des Dörte-Wörner-Innovationspreises.
Zwei weitere Gründerideen befanden sich in der Finalistenrunde. "Termino" heißt das Konzept der vier h_da-Studenten Jonas Bien, Sebastian Häring, Lukas Hutfleß und Jan Winter. Die Smartphone-App soll es Kundinnen und Kunden erheblich vereinfachen, Termine bei einem Dienstleister zu erhalten, zum Beispiel einem Friseursalon. In der App kann man entweder einen Wunschtermin bei einem Dienstleister gezielt aussuchen oder prüfen, welche Dienstleister zu einem bestimmten Termin freie Kapazitäten haben. "Cablet" ist ein digitaler Wandkalender, der auch dazu beitragen soll, die Kommunikation in einem Unternehmen zu verbessern. Via Touchscreen und Sprachsteuerung sind viele weitere Funktionen möglich, etwa Videotelefonie. Zudem lässt sich über das internetfähige Gerät auch Musik oder Radio hören. Das interdisziplinär zusammengesetzte Cablet-Team besteht aus den Studenten Simon Fischer, Kevin Lauer, Thomas Selbach, Hakan Senel und Daniel Wagner.
Der Dörte-Wörner-Innovationspreis richtet sich an Mitglieder der Hochschule Darmstadt und wird seit 2016 verliehen. Jährlich haben Teilnehmende die Gelegenheit, ihre Geschäftsideen aus dem Informatikumfeld auszuarbeiten und profitieren hierbei von Gründungs-Coachings an der h_da. Dazu zählt die interaktiv angelegte Vorlesungsreihe "Entrepreneurship- und Intrapreneurship", betreut unter anderem von erfahrenen Existenzgründern aus der IT-Industrie. Eine sechsköpfige Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Unternehmen selektiert aus den eingereichten Gründungsideen schließlich die Finalisten und Finalistinnen.
Weitere Informationen zum Dörte-Wörner-Innovationspreis finden sich hier: https://www.fbi.h-da.de/innovationspreis/news.html