Den ersten Preis und viel Anerkennung für sein Projekt hat Leon Merkel bei einem internationalen Wettbewerb bekommen. Der Absolvent des Studiengangs Sound and Music Production am Fachbereich Media der Hochschule Darmstadt (h_da) wurde von der renommierten Audio Engineering Society (AES) ausgezeichnet. Merkel hatte die Weiterentwicklung seiner Abschlussarbeit eingereicht: eine Software zur Schaffung einer virtuellen akustischen 3D-Umgebung. Dafür gewann er Ende Mai beim AES-Kongress in Mailand Gold in der "Student Design Competition".
Merkels an der h_da entwickeltes Programm zur "künstlichen Nachverhallung für 3D-Audioanwendungen" schafft beim Zuhörer Klangeindrücke, die von denen in einem realen Konzertsaal kaum zu unterscheiden ist. Betitelt ist das Projekt des 23-Jährigen mit "HOA Convolution Reverb - Simulated Multichannel Impulse Responses For A Maximum Of Flexibility In Ambisonics". Aufsetzend auf das bestehende 3D-Audioformat "Ambisonics", hat Merkel die akustischen Eigenschaften eines Konzertsaals bis ins letzte Detail bestimmt und auf dieser Basis ein dreidimensionales akustisches Raummodell geschaffen. Dieses versetzt den Nutzer in einen virtuellen Konzertsaal, in dem er Schallquellen an beliebigen Positionen im Raum platzieren sowie den eigenen Standort verändern kann. Die flexibel anwendbare Software eignet sich dazu, 3D-Material in Tonstudios zu erstellen, wie es beispielsweise in Kinofilmen eingesetzt wird. Die Ausgabe ist sowohl über Kopfhörer als auch über Lautsprechersysteme möglich. "Das besondere Augenmerk liegt auf 3D-Klassikproduktionen, da hierfür die Akustik des Konzertsaales am besten geeignet ist", erklärt Leon Merkel.
Die weiterentwickelte Fassung seiner Abschlussarbeit schickte Leon Merkel beim Frühjahrskongress der AES in Mailand (Italien) vom 23. bis 26. Mai in der "Student Design Competition" ins Rennen. Unterstützt wurde er darin von Jorge Medina Victoria; der Mitarbeiter im Fachbereich Media hatte die Bachelorarbeit betreut. Merkels Beitrag wurde mit Gold in der Kategorie für Bachelor-Studierende ausgezeichnet. Prämiert wurde der erste Preis mit Software-Lizenzen, Fachbüchern und Audio-Hardware. Entscheidend ist jedoch die Aufmerksamkeit, die der Arbeit damit zuteil wird. Die Audio Engineering Society (AES) ist als Berufsverband für Toningenieure, Künstler, Wissenschaftler und Studierende auf dem Feld der Audiotechnik eine wichtige Instanz. Mit Vorträgen, Workshops und der Fachausstellung zu Hard- und Software sind die beiden jährlichen Kongresse der AES der Treffpunkt der Branche.
"Ich bin sehr glücklich über die Auszeichnung und fühle mich unglaublich geehrt", freut sich Leon Merkel. "Insbesondere das große Interesse von verschiedenen Persönlichkeiten der Audiobranche bei der Vorstellung meines Projekts motiviert mich, weiter daran zu arbeiten." Das Bachelor-Studium an der h_da hat Merkel im Wintersemester 2017/18 abgeschlossen. Sein Studium setzt er nun an der Kunstuniversität (KUG) sowie der TU Graz im Studiengang "Elektrotechnik-Toningenieur" fort.