In einem gemeinsamen Memorandum haben die Leitungen von 37 eng mit Forschung verknüpften Institutionen in Darmstadt das Selbstverständnis der Wissenschaftsstadt Darmstadt formuliert und deren zentralen Zukunftsaufgaben benannt. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem der Magistrat, die Technische Universität, die Hochschule Darmstadt und die Evangelische Hochschule Darmstadt sowie Kultureinrichtungen, Unternehmen und Organisationen. In dem Grundsatzpapier markieren sie Rahmenbedingungen, um die besonderen Qualitäten der Wissenschaftsstadt, insbesondere die Vielfalt wissenschaftlicher und kultureller Aktivitäten, zu bewahren und auszubauen. Die Spitzen aus Wissenschaft und Forschung, Kultur und Wirtschaft verpflichten sich dazu, eigene Beiträge zu leisten und sich für optimale Bedingungen zur Entfaltung von Wissenschaften, technologischen Fortschritten und der Kultur in Darmstadt einzusetzen. Die Wissenschaftsstadt müsse noch stärker mit der Region Rhein-Main verknüpft werden; die Region biete strategische Entwicklungsperspektiven für die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Das Memorandum zur Wissenschaftsstadt Darmstadt ist vom "Runden Tisch Wissenschaftsstadt" erarbeitet worden, der 2014 auf Initiative von Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch, dem Präsidenten der TU Darmstadt, Professor Hans Jürgen Prömel, und Alois Schader von der Schader-Stiftung ins Leben gerufen wurde. Der "Runde Tisch Wissenschaftsstadt" versammelt seither unter der Regie der Schader-Stiftung regelmäßig die Führungsspitzen aus Hochschulen, Politik, Unternehmen, Kultureinrichtungen und Forschungsinstituten, um über die aktuellen und künftigen Potenziale der Wissenschaftsstadt zu beraten.
Im Rahmen dieser deutschlandweit einzigartigen Kooperation wird daran gearbeitet, die Werte der Wissenschaftsstadt Darmstadt klar zu definieren und öffentlich hervorzuheben. So decke das wissenschaftlich geprägte Netzwerk in der Stadt alle Stufen der Wertschöpfung ab - von der Grundlagenforschung bis zur technologisch anspruchsvollen Produktion. Die spezielle Mischung aus weltweiter Zentralität und lokaler Überschaubarkeit der Stadt begünstige viele weitere Vorzüge Darmstadts.
In den Mittelpunkt der Entwicklungsstrategie, so eine Forderung im Memorandum, müssten die geistig-kulturellen Rahmenbedingungen für Wissensproduktion und Innovation rücken. Die Pflege der harten und weichen Standortfaktoren sei unverzichtbar, reiche aber als Zukunftsperspektive nicht aus. Darmstadts spezielle Kultur der Neugierde, Kreativität und schöpferischen Kraft müsse intensiv gefördert werden.
Wie der Runde Tisch ist auch das Memorandum ein neuer Qualitätsschritt der Entwicklung des Wissenschaftsstandorts. Es beweist die enge Kooperationsdichte von Forschung und Kultur, ein Alleinstellungsmerkmal Darmstadts. Das Memorandum soll als Grundlagenpapier in die Stadt- und Regionalentwicklung einfließen. Es wird der Stadtverordnetenversammlung präsentiert und von den Partnern des Runden Tisches nachdrücklich kommuniziert.