Wie viel Platz braucht man heute zum Wohnen? Auf Einladung der Fachzeitschrift „AIT“ haben sich Studierende aus dem Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt (h_da) hierzu Gedanken gemacht und für die Messe Heimtextil eine temporäre Installation eines Studierendenzimmers entworfen. Auf 9 Quadratmetern haben sie das Wichtigste untergebracht. Ihr Konzept setzt hierbei auch auf die gemeinschaftliche Nutzung von Wohnraum.
Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch, vielleicht noch ein paar kleine Regale und ein Wasch-bereich: viel mehr braucht es nicht für ein Studierendenzimmer. Zumindest dann nicht, wenn Wohnheime künftig so konzeptioniert sind, dass Wohnzimmer, Arbeitsräume oder Küchen gemeinschaftlich genutzt werden. Dann wäre ein Studierendenzimmer auch auf 9 Quadratmetern vorstellbar.
Um dies zu veranschaulichen, haben sechs h_da-Studentinnen unter der Leitung von Professor Hartmut Raiser auf der Messe Heimtextil eine temporäre Zimmerinstallation gebaut und darin Möbel und weitere Wohnrequisiten lediglich mit Leuchtschnüren, so genannten EL-Schnüren, umrissen. „Auf diese Weise wurde deutlich, wie viel man doch mit 9 Quadratmetern machen kann“, erinnert sich Studentin Luise Wallraf.
Für sie und ihre Kommilitoninnen versinnbildlicht ihr Entwurf auch ein neues Verständnis von Lebensstil und Besitztum. „Es geht um Reduktion und die Frage, wie viel man eigentlich braucht. Wir beobachten einen Trend, dass sich immer mehr Menschen auf das Wesentliche beschränken möchten“, so Studentin Maike Wunderle. Professor Hartmut Raiser sieht auch eine Notwendigkeit für kleinere Wohnungen: „Im Schnitt wohnt jeder Deutsche auf 45 Quadratmetern. Allerdings wird die Wohnraumknappheit in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Daher braucht es Konzepte für kleine, pragmatische Wohnungen.“