„Die beste Grafikkarte ist die eigene Fantasie“

Bitte stellt euch kurz vor. Wer seid ihr?

Wir sind Jennifer Rink, Pedro Alves Zipf und Lennart Böndgen. Wir haben uns über den Freundeskreis kennengerlernt. Unsere fachlichen Backgrounds sind sehr unterschiedlich – und entsprechend auch unsere Denkweisen. Durch die gemeinsame Arbeit haben wir gelernt, darüber zu reden und das positiv für uns zu nutzen.

Wie heißt eure Idee und was bewirkt sie?

Mit „Tapari“ schaffen wir eine moderne interaktive Hörspielwelt. Wir haben dem guten alten Spielteppich eine Schnittstelle für interaktive Audiogeschichten verpasst. Das kombiniert vertraute Erfahrungen mit moderner Technologie – aber ohne Display. Das Kind hört zu und entscheidet selbst, wie die Geschichte verläuft. So erfährt es Selbstwirksamkeit und bekommt Impulse für seine motorische und sprachliche Entwicklung. Einer unserer Slogans heißt: „Die beste Grafikkarte ist die eigene Fantasie“.

Inwiefern hat euch das Hessen Ideen-Stipendium 2021/22 geholfen?

Wir haben super Support bekommen – obwohl unsere Förderung ja in die Corona-Zeit fiel. Das war eine tolle, familiäre Community und die Workshops haben uns echt weitergebracht. Ohne das Hessen Ideen Stipendium hätten wir gar nicht erst angefangen.

Wie hat euch das EXIST-Gründungsstipendium 2023/24 vorangebracht?

Beim EXIST-Stipendium ist die finanzielle Unterstützung extrem hilfreich. Die ist gerade bei uns als Team mit einem physischen Produkt sehr wichtig, weil dabei hohe Material- und Entwicklungskosten anfallen. Als Gründerteam müsste man eigentlich 1.000 Sachen gleichzeitig angehen. Bis zum Beginn des Stipendiums haben wir parallel gearbeitet und teilweise vom Ersparten gelebt. Als die Zusage kam, haben wir erst mal durchgeatmet. Von den Sachmitteln konnten wir uns PC und 3D-Drucker kaufen; das hat in der täglichen Arbeit sehr geholfen. Dank des Stipendiums haben wir heute unsere ersten MVPs (MVP = Minimum Viable Product, also die erste minimal funktionsfähige Iteration des Produkts, d. Red.).

Was treibt euch an und motiviert euch? Welche Vision verfolgt ihr?

Das positive Feedback von Kindern und Eltern oder Erzieher:innen gibt uns richtig viel Energie. Das bestätigt und pusht uns, am Ball zu bleiben. Wir wollen das Produkt bald in Aktion sehen. Unser Traum wäre es, wenn die heutigen Kinder sich mal später als Erwachsene unterhalten und sich erinnern: „Ja, diesen Tapari-Spielteppich hatte ich auch. Der war cool und hat mir damals echt Spaß gemacht!“

Wer hat euch bisher am meisten geholfen, ermutigt und unterstützt?

Puh, das kann man kaum sagen, da müsste man unheimlich viele Menschen aufzählen! Wir bekommen so viel Unterstützung von so vielen Seiten – und alle sind freundlich, denken mit, motivieren und pushen uns. In der Gründungsszene hilft einer dem anderen; das ist das ein echtes Miteinander. Das Netzwerk ist das A und O.

Ihr wollt mehr über Tapari wissen? Das Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) hat im April 2023 ein ausführliches Interview mit Jenny geführt.