Eine Studentin der Hochschule Darmstadt (h_da) hatte sich auf ihrem Social Media-Account mit einer Waffenattrappe in einem Gebäude der Hochschule präsentiert. Aufgrund der bedrohlichen Symbolik hatte die h_da sofort nach Kenntnis dieser Fotos reagiert und nach Prüfung der Sachlage am 6. November eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Volksverhetzung gestellt. Aufgrund dieser Anzeige ermittelt die Staatsanwaltschaft Darmstadt aktuell gegen die Studentin, die sich für eine pro-palästinensische Gruppe engagiert. Die Gefahr eines realen Schusswaffen-Gebrauchs bestand jedoch zu keiner Zeit und auch keine Gefahr für Leib und Leben.
Zugleich hatte das Präsidium der h_da am 11. November ein Verbot von (Anscheins-)Waffen auf dem Campus und in den Gebäuden der h_da erlassen. Damit einher geht eine klare Botschaft seitens Hochschule: Die h_da steht für einen sachliches, friedliches, dialogorientiertes Miteinander und ist ein Ort, an dem sich alle sicher fühlen sollen. Bedrohungen, und seien sie auch symbolisch, werden nicht geduldet. Darüber hinaus haben Antisemitismus und konkret auch israelbezogener Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus und alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit an der Hochschule Darmstadt keinen Platz.
Die Hochschule Darmstadt hat hier eine unmissverständliche Haltung und bietet allen Hochschulmitgliedern klar definierte Anlaufstellen: Das Team der Antidiskriminierungsstelle wie auch die Antisemitismusbeauftrage der h_da unterstützen Hochschulmitglieder bei Sorgen und Anliegen. Wenn notwendig, wird ein Beschwerdeverfahren eingeleitet oder das Bedrohungsmanagement hinzugezogen. Zugleich sensibilisiert die h_da präventiv gegen Antisemitismus oder antimuslimischem Rassismus mit dialogorientierten Formaten wie der jüngsten Tagung „Antisemitismus, Rassismus, Autoritarismus begegnen – Raum für Dialog und Vielfalt schaffen“.
Mit der Studentin hatte die h_da parallel zur Strafanzeige ein persönliches Gespräch geführt. Darin wurde ihr die Ernsthaftigkeit ihres Verhaltens verdeutlicht. Sie hatte sich daraufhin für ihr Verhalten entschuldigt. Das Posieren mit einer Waffenattrappe sei Teil einer Tik Tok-Challenge gewesen, bei der es darum ging, den kuriosesten Gegenstand mit an die Hochschule zu bringen. Sie wurde ermahnt, derartige Aktivitäten künftig zu unterlassen und darauf hingewiesen, dass das eingeleitete strafrechtliche Verfahren Konsequenzen für sie als Person und als Studierende der Hochschule haben kann.
h_da-Präsident Prof. Dr. Arnd Steinmetz begrüßt das am gestrigen Montag, 8. Dezember, über eine Pressemitteilung unterbreitete Dialogangebot durch Philip Krämer, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Darmstadt. Dies wird er annehmen. Zugleich bekennt sich die h_da auch weiterhin zur gemeinsamen Resolution von Land Hessen und seinen Hochschulen „Kein Platz für Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung“.