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Das „Darmstadt Vehicle“ (DaVe) ist geplant als mit Muskelkraft betriebenes, aber durch alternativen Antrieb unterstütztes Gefährt, das emissionsfrei fährt und nach den Prinzipien einer kreislauforientierten Wirtschaft entwickelt wird. Es entsteht im Projekt s:ne der h_da.

Unterwegs mit „DaVe“: Neue Ergebnisse aus dem Bürgerpanel

Gut jede zweite im Bürgerpanel der Hochschule Darmstadt (h_da) befragte Person pendelt vom Wohnort zum Arbeitsplatz und nutzt hierbei überwiegend den PKW oder das Fahrrad. Zwischen beiden Verkehrsmitteln soll das „Darmstadt Vehicle“ (DaVe) angesiedelt sein und deren Vorteile kombinieren. Eine Mehrheit der von den Forschenden aus dem s:ne-Projekt Befragten könnte sich vorstellen, „DaVe“ künftig für längere Strecken zu nutzen. 810 Personen aus Darmstadt und Umgebung hatten sich an der aktuellen Bürgerpanel-Befragung beteiligt.

Von Simon Colin, Redakteur Hochschulkommunikation

48,5% der Befragten geben an, in normalen Zeiten zwischen Wohnort und Arbeitsplatz zu pendeln. Knapp je ein Drittel nutzt für diesen Weg den PKW (30,7%) oder das Fahrrad (28,5%). Das ideale Verkehrsmittel ist für sie flexibel, schnell, umweltverträglich und sicher. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit ist ihnen bei der Wahl ihrer Verkehrsmittel die Emissionsfreiheit während der Fahrt besonders wichtig, mit deutlichem Abstand folgt die umweltverträgliche Herstellung.

„In der Wahrnehmung der Teilnehmenden zeigt sich, dass Autos positiv auf Bewertungsdimensionen abschneiden, auf denen Fahrräder negativ bewertet werden, und umgekehrt. So gelten Autos unter anderem als wetterunabhängig, komfortabel, schnell und sicher. Fahrräder hingegen werden mit den Attributen Spaß und Umweltverträglichkeit in Verbindung gebracht“, erläutert Bürgerpanel-Leiter Prof. Dr. Daniel Hanss. „Hier kann die Entwicklung eines neuen Verkehrsmittels als Kombination möglichst vieler Vorteile von Auto und Fahrrad ansetzen.“

Das „Darmstadt Vehicle“ (DaVe) zielt in diese Richtung und ist geplant als mit Muskelkraft betriebenes, aber durch alternativen Antrieb unterstütztes Gefährt, das emissionsfrei fährt und nach den Prinzipien einer kreislauforientierten Wirtschaft entwickelt wird. 63,6% der Befragten können sich grundsätzlich vorstellen, mindestens einen Teil ihrer längsten Strecke an einem typischen Tag mit einem solchen Gefährt zurückzulegen. Die Zustimmung zu „DaVe“ ist besonders hoch unter den Personen, die längere Strecken fahren: Innerhalb der Umgebung Darmstadts sowie von Darmstadt aus in die Umgebung und umgekehrt, also auch Pendelnde. 

„Für eine potentielle Reduktion von CO2-Emissionen ist das vielversprechend“, sagt Prof. Dr. Daniel Hanss. „Denn während die Bürgerpanel-Teilnehmenden für Strecken innerhalb Darmstadts vorrangig das Fahrrad nutzen, werden Strecken aus und nach Darmstadt sowie innerhalb der Umgebung vor allem mit dem Auto zurückgelegt.“

Fast die Hälfte der Bürgerpanel-Teilnehmenden (46,6%) gibt an, „DaVe“ bevorzugt via Sharing-Modell nutzen zu wollen. Mit Blick auf die Ausstattung des neuartigen Gefährts wünschen sich die Befragten insbesondere einen integrierten Diebstahlschutz, ausreichend Stauraum für Gepäck, eine gute Sichtbarkeit im Verkehr durch eine helle Farbe oder Reflektoren und eine ergonomische Sitzposition. 

Forschende aus s:ne und dem Institut für Designforschung am Fachbereich Gestaltung der h_da lassen die Ergebnisse der aktuellen Bürgerpanel-Befragung nun gemeinsam mit einem Industriepartner in die weitere Konzeption des „Darmstadt Vehicle“ einfließen, das dazu beitragen soll, den CO2-Ausstoß durch Pendelverkehr in Darmstadt und Umgebung zu reduzieren.

Bürgerpanel – Hintergrund:
Das Bürgerpanel der h_da befragt Bürgerinnen und Bürger aus Darmstadt und Umgebung regelmäßig zu Ideen, die den Alltag der Menschen verbessern und die Nachhaltige Entwicklung in der Region voranbringen können. Interessierte können sich auf https://buergerpanel.h-da.de für das Bürgerpanel registrieren. Es ist Teil des Projekts „Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung“ (s:ne) der h_da, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Land Hessen im Rahmen der Förderlinie „Innovative Hochschule“ gefördert wird. In s:ne entwickeln Forschende gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung nachhaltige Innovationen. Die Ergebnisse der Bürgerpanel-Befragungen fließen in die Entstehung und Umsetzung dieser Initiativen ein. Weitere Informationen zu s:ne: https://sne.h-da.de/