Darmstadt/Dieburg – Als erste staatliche hessische Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) ist die Hochschule Darmstadt (h_da) systemakkreditiert. Damit kann sie die Qualitätssicherung in Studium und Lehre ab sofort autonom steuern, systematisch weiterentwickeln und die hohe Qualität ihrer Studiengänge weiter steigern.
Von Simon Colin, Redakteur Hochschulkommunikation
Neue Studiengänge entstehen, bestehende entwickeln sich weiter. Um ihre Qualität zu sichern, werden Studiengänge nach europäisch einheitlichen Kriterien akkreditiert und regelmäßig re-akkreditiert. Hierbei wird zum Beispiel darauf geachtet, dass je nach Bachelor- und Masterniveau angemessene Kompetenzen vermittelt werden oder dass die Organisation des Studiums stimmig ist. Noch arbeiten Hochschulen hier oft mit spezialisierten Agenturen zusammen, die den Akkreditierungsprozess extern steuern.
Die h_da hat in den vergangenen dreieinhalb Jahren ein eigenes Qualitätssicherungssystem entwickelt und prototypisch umgesetzt, mit dem sie selbstverantwortlich eine hohe Qualität in Studium und Lehre gewährleistet und das sie auf alle Studiengänge anwendet. Hierfür wurde sie von der Akkreditierungsagentur ACQUIN (Akkreditierungs-, Certifizierungs- und Qualitätssicherungs-Institut) jetzt systemakkreditiert. Sie erhält damit das Recht, das Qualitätssiegel des bundesweiten Akkreditierungsrates für die von ihr geprüften Studiengänge selbst zu verleihen.
„Die Systemakkreditierung ist für uns ein ganz wichtiger Schritt hin zu mehr Selbstverantwortung und einer Verbesserung unserer Qualitätssicherung im Bereich Studium und Lehre“, sagt Prof. Dr. Manfred Loch, Vizepräsident für Studium, Lehre und studentische Angelegenheiten. „Sie bietet uns die Chance, individuelle Schwerpunkte zu setzen, die uns in der Qualitätssicherung von Studiengängen und in der strategischen Weiterentwicklung von Studium und Lehre besonders wichtig sind. Dazu gehört auch, dass wir Studierende noch stärker in den Akkreditierungsprozess einbeziehen möchten.“
Konzipiert, gesteuert und weiterentwickelt wird der Prozess der Systemakkreditierung von der Abteilung Studienprogrammentwicklung in enger Abstimmung mit Hochschulleitung und Fachbereichen. „Für die h_da war die Systemakkreditierung eines der größten und wegweisenden Projekte im Bereich Studium und Lehre seit dem Bologna-Prozess“, erläutert Abteilungsleiter Gregor Bechtold. „Gemeinsam mit allen Beteiligten ist es uns sehr gut gelungen, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Fachkulturen in der Konzeption der Systemakkreditierung zu berücksichtigen.“
Wesentlicher Bestandteil des Akkreditierungsverfahrens ist auch weiterhin der Einbezug externer Gutachterinnen und Gutachter. Dazu zählen Personen aus der Wissenschaft, der Praxis sowie Studierende. Ihre Berichte sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die h_da-interne und unabhängige Akkreditierungskommission zur Re-/Akkreditierung von Studiengängen.
Ein zentraler Baustein in der Re-/Akkreditierungsphase ist die so genannte Begehung des Studiengangs durch das Gutachtergremium. Einen ganzen Tag lang werden Inhalt und Form des Studiengangs detailliert analysiert und bewertet. Künftig soll es an der h_da alternativ zur Begehung möglich sein, einmal jährlich mit einem Fachbeirat die Studiengangsentwicklung zu begutachten. Neu etabliert wurden bereits so genannte Studiengangskonferenzen mit Lehrenden, Studierenden, Alumni und Partnern. Hier werden wichtige Weichen für die Qualitätsverbesserung von Studiengängen gestellt.
Die Systemakkreditierung selbst wird vom Akkreditierungsrat in regelmäßigen Abständen überprüft und neu vergeben. 2026 muss die Hochschule ihr Gesamtsystem erneut akkreditieren lassen, um auch weiterhin die Qualitätssicherung ihrer Studiengänge autonom durchführen zu können.
Weiterführende Informationen zur Systemakkreditierung an der Hochschule Darmstadt finden sich hier.