Schon junge Menschen bewegen sich zu wenig, durch die Pandemie wurde diese Tendenz noch verschärft. Dabei ist Bewegung elementar wichtig für die emotionale, soziale, kognitive und sprachliche Entwicklung und Stabilität des Menschen. Gefragt sind daher Psychomotorik-Fachkräfte in Sozialarbeit und Sozialpädagogik, die mit Methoden der Sozialen Arbeit und mit professioneller Bewegungsarbeit Menschen umfassend und an ihren Kompetenzen orientiert begleiten. Genau hierauf zielt der neue und bundesweit einzigartige Studiengang „Soziale Arbeit PLUS Psychomotorik“. Der 7-semestrige Studiengang verbindet ein Bachelor-Studium der Sozialen Arbeit durchgängig mit Inhalten der Psychomotorik. Der Studiengang startet im Wintersemester 2022/23. Bewerbungen sind ab Anfang Juni möglich.
Von Simon Colin, Redakteur Hochschulkommunikation
Das Studium ist stark anwendungs- und praxisorientiert. Insgesamt 450 Stunden verbringen die Studierenden in begleiteten Praxisphasen und Projekten, die unter anderem in Kooperation mit Kitas, Schulen, Sportvereinen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung laufen. „Schon früh im Studium lernen die Studierenden über Körper-, Bewegungs-, Material- und Spielerfahrungen und deren Reflexion“, erläutert Studiengangsleiter Prof. Dr. Holger Jessel vom Fachbereich Soziale Arbeit der h_da.
„Unser Studiengang zeichnet sich aus durch eine systematische Verbindung von Wissensbildung, Erleben, Reflexion und Praxistransfer mit Fokus auf die Psychomotorik in den Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit. Die Studierenden setzen sich mit gesellschaftlichen Schlüsselthemen wie Entwicklungsförderung, Gesundheit, Prävention und Bildung und der Bedeutung von Körper, Leib, Bewegung und Spiel auseinander.“
Raum nimmt dies bereits im ersten Studienjahr ein, in dem psychomotorische Zugänge zur Sozialen Arbeit auf der Agenda stehen. Im zweiten Studienjahr werden die Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung, Bildung und Gesundheit von Menschen thematisiert sowie Basiskompetenzen in der psychomotorischen Diagnostik vermittelt. Das dritte Studienjahr fokussiert auf interdisziplinäre Fragestellungen und Aspekte wie Gutachtenerstellung, Inklusion und Prävention. Im Abschlusssemester stehen Reflexions- und Selbstreflexionskompetenzen im Mittelpunkt. Auf die Bachelorarbeit folgt optional das Berufsanerkennungsjahr.
„Eine Besonderheit des Studiums der Sozialen Arbeit an der h_da besteht in einem zweiphasigen Modell, das Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit gibt, nach bestandenem Bachelorabschluss ein Anerkennungsjahr zu absolvieren und ihr erworbenes Fachwissen sowie ihre Kompetenzen in der Praxis anzuwenden - begleitet durch unsere Hochschule und eine Anleiterin beziehungsweise einen Anleiter in einer Praxisstelle“, betont Prof. Dr. Frank Nickel, stellvertretender Studiengangsleiter.
Berufliche Perspektiven gibt es anschließend in zahlreichen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit und mit Menschen aller Altersgruppen. Hierzu gehören unter anderem Kitas, die Frühförderung, die Schulsozialarbeit, die Kinder- und Jugendhilfe, sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren, die Heilpädagogik, die Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie, Einrichtungen für ältere Menschen, Psychomotorik-Vereine und freie Praxen.
Bewerbungen für den Bachelor-Studiengang „Soziale Arbeit PLUS Psychomotorik“ sind ab Anfang Juni möglich. Weitere Details zur Bewerbung: https://www.h-da.de/bewerbung