Nicole-Laura Samulnik und Benedikt Schneeberg sind Trägerin und Träger des erstmals verliehenen Merck-Preis für Design. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro pro Person dotiert und würdigt die Gestaltungsleistungen am Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt (h_da). Vergeben wird der Preis vom Förderverein des Fachbereichs mit Unterstützung der Firma Merck. Prämiert werden herausragende, richtungsweisende Abschlussarbeiten auf den Gebieten Kommunikations-Design und Industrie-Design.
Von Simon Colin, Redakteur Hochschulkommunikation
Benedikt Schneeberg erhält den Merck-Preis für Design in der Kategorie Industrie-Design. Er hat sich mit dem Arbeitsplatz des Kranführers auseinandergesetzt. In den letzten Jahrzehnten hat sich in Krankabinen – trotz technischem Fortschritt – nicht viel verändert. „Noch immer stellt hier der Mensch nur eine preiswerte Ressource dar, die ein System aufrecht erhalten muss“, heißt es in der Jurybegründung. „Innerhalb der Abläufe auf der Baustelle spielt der Kranführer eine essentielle Rolle, als Mensch dagegen ist er an seinem Arbeitsplatz isoliert und wird vernachlässigt.“
Diesen Widerspruch wollte Benedikt Schneeberg aufdecken und auflösen: „In seinem Entwurf einer Krankabine rückt er den Menschen ins Zentrum. Er denkt die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine neu, entwirft und strukturiert den gesamten Arbeitsplatz neu: umfassend, ergonomisch und mit modernster Technik“, urteilt die Jury. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Philip Thesen.
Nicole-Laura Samulnik erhält den Merck-Preis für Design in der Kategorie Kommunikations-Design. Sie hat sich mit ihrem Ausbildungsort, dem Fachbereich Gestaltung der h_da, auseinandergesetzt, weil sie davon überzeugt ist, dass man von außen gar nicht sieht, was alles in ihm steckt. Mit ihrer Arbeit „LEFT, RIGHT, UP AND DOWN“ setzt sie Zeichen, in ihrem Fall sind es Pfeile, um Vorbeigehende neugierig zu machen.
„Keck platziert sie gut sichtbare, gelbe Skulpturenpfeile vors Gebäude und zweidimensionale Pfeile an die Fassade, womit sie Aufmerksamkeit an dieser sensiblen Weltkulturstätte weckt“, heißt es in der Jurybegründung. „Die Verbindung von draußen nach drinnen schafft sie über einen QR-Code. Er führt uns auf eine Webseite, wo wir über den Fachbereich, aber auch über Leitsysteme und Piktogramme informiert werden – eine beeindruckende Fülle an professionell aufbereitetem Inhalt.“ Die Arbeit wurde betreut von Prof. Dr. Sandra Hoffmann Robbiani.
„Der Merck-Preis für Design bereichert ab jetzt unsere Sponsoringaktivitäten im Kulturbereich und ist der erste Preis, mit dem wir den akademischen Nachwuchs in diesem Bereich fördern“, sagt Tanja Zocher, verantwortlich für das Kultursponsoring bei Merck. „Denn wir glauben daran, dass gutes Design für die Gesellschaft einen großen Mehrwert schaffen und das Leben und Verstehen nachhaltig beeinflussen und verbessern kann. Im Rahmen unseres Kultursponsorings unterstützen wir jedes Jahr hunderte Veranstaltungen und zahlreiche Institutionen in Darmstadt und der Region. Das, was wir fördern, ist so vielfältig und bunt, wie es auch Merck mit seinen insgesamt mehr als 60.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit ist.“
Julia Reidel, 1. Vorsitzende des Fördervereins des Fachbereichs Gestaltung: „Wenn der Merck-Preis für Design sprechen könnte, würde er wohl sagen: Liebe Nachwuchs-Designerinnen und -Designer, nur Mut! Präsentieren Sie Ihre Arbeiten und seien Sie stolz darauf. Sie sind lebendiger Beleg für die hervorragende Qualität der Lehre hier am Fachbereich. Als Förderverein ist es uns eine Freude, diesen Preis zu initiieren. Wir sind guter Dinge, damit viele Menschen zu erreichen, die einen lebendigen Fachbereich mit einer Vereinsmitgliedschaft nachhaltig fördern möchten. Damit versetzen sie uns in die Lage, spannende Projekte am Fachbereich zukünftig noch umfassender zu unterstützen, Studierenden in Härtefällen auszuhelfen und den Austausch zwischen Lehre und Praxis aufleben zu lassen.“
Der Jury des Merck-Preis für Design gehören aktuell an: Julia Reidel, 1. Vorsitzende des Fördervereins des Fachbereichs Gestaltung, Tanja Zocher, Referentin Kunst & Kultur bei Merck, Julia Reichelt, Leiterin des Kunstforums der TU Darmstadt, Sibylle Maxheimer, Pressereferentin im Institut für Neue Technische Form, sowie Elena Gaudchau, Daniela Sonnabend und Antonia Steitz, Alumna des Fachbereichs Gestaltung. Die mit dem Merck-Preis für Design Prämierten sind künftig einmalig Jurymitglieder. Der Preis wird in Zukunft zweimal jährlich parallel zur Diplomvergabe am Fachbereich verliehen.