Johannes Maeß ist der Träger des mit 5.000 Euro dotierten Dörte-Wörner-Innovationspreises der Hochschule Darmstadt (h_da). Im Rahmen seiner Praxisphase im Wirtschaftsinformatik-Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart entwickelte er für das Unternehmen IBM Research einen Prototyp zur effizienteren Datenbanken-Abfrage. Den zweiten Hauptpreis in Höhe von 3.000 Euro erhält Tobias Spahn. Während seiner Praxisphase im Informatikstudium an der h_da entwickelte er für das Unternehmen Bindewald & Gutting prototypisch eine digitale Verplombung zum sicheren Transport von Lebensmitteln und Medikamenten. Sponsor des Preises ist die in Dietzenbach ansässige Controlware Stiftung.
Von Simon Colin, Redakteur Hochschulkommunikation
Komplexe Anfragen an Datenbanken sind zeitintensiv. Ein von Preisträger Johannes Maeß entwickelter Prototyp erlaubt es Datenbank-Systemen, effizient, präzise und bis zu 200-fach beschleunigt den Komplexitätsgrad der gestellten Anfrage vorherzusagen. Dies erhöht die Leistungsfähigkeit des gesamten Systems. Der entwickelte Prototyp ist auch auf großen Unternehmensdatenbanken und mit vielen gängigen Datenbank-Produkten nutzbar. Er wird in die zukünftige Entwicklung des Db2-Datenbank-Systems von Praxispartner IBM Research einfließen.
„Johannes Maeß hat in seiner Praxisphase einen innovativen Prototyp zur Kardinalitäten-Schätzung entwickelt, der nicht nur deutlich präzisere Vorhersagen trifft als traditionelle Ansätze, sondern auch die gesamte Abfrageoptimierung deutlich verbessern kann. Abfragezeiten in Datenbanken werden um ein Vielfaches verkürzt“, sagt sein Betreuer Prof. Dr. Kai Holzweißig aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik an der DHBW Stuttgart.
Tobias Spahn, der im sechsten Semester Informatik an der Hochschule Darmstadt studiert, entwickelte ein System der digitalen Verplombung für Transportfahrzeuge. Waren werden beim Transport nicht nur gegen Diebstahl, sondern auch gegen Manipulation geschützt. Bisher sicherte man Lebensmittel, Chemikalien und ähnliches mit Plastikplomben am Fahrzeug. Spahns digitales System wird an den Öffnungen des Fahrzeugs befestigt und ist wartungsfrei. Es spart den Unternehmen hierdurch Kosten, Zeit und Materialeinsatz.
„Den sicheren Transport von Lebensmitteln oder Medikamenten hat man bislang mit der manuellen Verplombung der Ein- und Auslassstutzen von Transportfahrzeugen garantiert. Einfacher und noch sicherer geht es zukünftig mit dem Ergebnis der Praxisphase von Herrn Spahn, der digitalen Verplombung. Zunächst nur für den Transport von Mehl konzipiert, tut sich mittelfristig ein ganzes Feld von Anwendungen auf“, sagt Prof. Dr. Bernhard Humm aus dem Studiengang Informatik an der h_da, der die Arbeit mitbetreute.
Hintergrund
Der Dörte-Wörner-Innovationspreis wird seit 2016 verliehen. Er richtet sich an Mitglieder der Hochschule Darmstadt, der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart und der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und möchte anregen, innovative Ideen im Informatikumfeld zu entwickeln. Standen bislang Geschäftsideen im Vordergrund, wurden dieses Jahr erstmals Innovationen innerhalb von Praxisphasen im Bachelorstudium prämiert. Eine siebenköpfige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Heinz Erich Erbs vom Fachbereich Informatik der h_da mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Unternehmen selektierte aus den eingereichten Projekten die Finalisten.
Sponsor des Dörte-Wörner-Innovationspreises ist die in Dietzenbach ansässige Controlware-Stiftung. Namensgeberin ist die Vorständin der Stiftung. Durchgeführt wird der Wettbewerb vom Zentrum für Angewandte Informatik an der Hochschule Darmstadt.
Weitere Informationen zum Dörte-Wörner-Innovationspreis finden sich hier: https://fbi.h-da.de/innovationspreis