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Humboldt-Stiftung fördert Forschungsaufenthalt von iranischem Wissenschaftler an der h_da

Die Alexander von Humboldt-Stiftung unterstützt einen zweijährigen Forschungsaufenthalt des iranischen Wissenschaftlers Dr. Rohola Hasanpour an der Hochschule Darmstadt (h_da). Hasanpour wird gemeinsam mit Prof. Dr. Jürgen Schmitt am Fachbereich Bauingenieurwesen zu Risiken beim Einsatz von Tunnelbohrmaschinen forschen.  Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert mit ihrem Stipendium exzellente Leistungen in der Wissenschaft.

Im Dezember hat der iranische Ingenieur Dr. Rohola Hasanpour seine Arbeit am Fachbereich Bauingenieurwesen der h_da aufgenommen. Als Spezialist für Tunnelbau wird Hasanpour während seines ungefähr zweijährigen Aufenthalts gemeinsam mit Prof. Dr. Jürgen Schmitt am Fachbereich Bauingenieurwesen forschen. Im Blickpunkt steht dabei die Analyse von Risiken beim Einsatz großer Tunnelbohrmaschinen. In gemeinsamen Veröffentlichungen wollen die Partner darstellen, wie groß die Gefahren beim Einsatz bestimmter Tunnelbohrmaschinen sein können.

„Durch den Vortrieb mit einer Tunnelbohrmaschine kann sich das Gebirge sehr stark verformen“, erläutert Prof. Dr. Schmitt, „und dabei besteht die Gefahr, dass sich die Maschine verklemmt“. Im schlimmsten Fall könne die Maschine nicht mehr gerettet werden und es drohe der wirtschaftliche Totalschaden. In die Kooperation bringt Gastwissenschaftler Hasanpour seine Expertise in der Analyse des Gebirgsverhaltens bei dem Vortrieb mit verschiedenen Tunnelbohrmaschinen ein. Damit ergänzt der Iraner die aktuelle Forschung von Schmitt, der mit Hilfe von dreidimensionalen numerischen Berechnungen das Spannungsformungsverhaltens des Gebirges im maschinellen Tunnelbau untersucht. Als Grundlage für die numerischen Untersuchungen werden dabei auch Daten verwendet, die vom Kooperationspartner Herrenknecht, dem Weltmarktführer im Bau von Tunnelbohrmaschinen, zur Verfügung gestellt wurden.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert mit dem renommierten Stipendium für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden überdurchschnittlich qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Die Auswahl erfolgt unter anderem nach Qualität der Schlüsselpublikationen und der Doktorarbeit sowie des eingeschätzten Zukunftspotenzials der Bewerberinnen und Bewerber.

Nach Abschluss seiner Doktorarbeit im Jahr 2013 forschte Hasanpour an der Hacettepe Universität in Ankara. In der türkischen Hauptstadt war der 33-Jährige zuletzt als Tunnelbau-Ingenieur für ein großes Ingenieurbüro tätig. Der Wissenschaftler erhält durch das Stipendium vielfältige Unterstützung für seine Forschung: Neben einem viermonatigen Sprachkurs und dem Grundgehalt profitiert er unter anderem von einem Forschungskostenzuschuss. Hasanpour und seine Frau, die zurzeit an ihrer Dissertation arbeitet, wohnen im Internationalen Gästehaus der Hochschule Darmstadt.

Dass Humboldt-Gastwissenschaftler an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) gefördert werden, ist verhältnismäßig selten: In der Geschichte der h_da ist Hasanpour der zweite Stipendiat. „Das ist ein großer Erfolg für die Hochschule“, sagt Prof. Dr. Jürgen Schmitt. Die Zusage für das Stipendium unterstreiche nicht zuletzt die wachsende Bedeutung der Forschung an der h_da.

Die h_da hat ihre internationalen Aktivitäten in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut. Die h_da pflegt Kontakte zu rund 130 Partnerhochschulen in mehr als 40 Ländern. Zum Lehrportfolio gehören zahlreiche internationale Studiengänge. Studierende erhalten Möglichkeiten zum internationalen Austausch („window of mobility“). Der Anteil internationaler Studierender an der h_da beträgt rund 20 Prozent. Neben Humboldt-Gastwissenschaftlern kommen auch Gastlehrende auf Einladung der Hochschule Darmstadt oder über das Erasmus-Programm an die Hochschule.