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Gastarbeiter-Denkmal: Auszeichnungen für Architektur-Studierende bei Wettbewerb der Stadt Frankfurt

Die Stadt Frankfurt möchte die Leistungen der so genannten Gastarbeiter mit einem Denkmal auf dem Bahnhofsvorplatz würdigen. Bis zur Fertigstellung soll eine temporäre Installation im Bereich des Hauptbahnhofs gezeigt werden, die die Einwanderung der Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter thematisiert. Das Kulturamt der Stadt Frankfurt hat hierfür in Kooperation mit Prof. Lars Uwe Bleher vom Fachbereich Architektur der Hochschule Darmstadt einen studentischen Ideenwettbewerb ausgelobt. 34 Studierende hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt, drei Beiträge wurden nun mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 1.500 Euro ausgezeichnet. Prämiert hat die Jury "enVision" (Lale Akman, Alicia Kunkel und Thomas Obmann), "In Transit" (Jan Scheurer) und "Spind der Vergangenheit" (Özge Mentes).

Die Jury bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Architekturmuseums, des Historischen Museums, des Kulturdezernats, des Dezernats für Integration und Bildung, der Deutsche Bahn AG und einem bildenden Künstler betonte "die große Bandbreite und hohe Qualität der studentischen Arbeiten und die Ernsthaftigkeit, mit der sie sich der komplexen Aufgabe gestellt haben. Die drei Beiträge verhandeln jeweils einen besonderen Teilaspekt der Aufgabenstellung. Sie verbinden Dynamik und Interaktion im öffentlichen Raum mit einer verständlichen und ästhetisch anspruchsvollen Wissensvermittlung." Die konkrete Umsetzung eines der drei Gewinner-Entwürfe wird nun in Abstimmung mit der Frankfurter Verkehrsgesellschaft VGF und der Deutsche Bahn AG erfolgen.

Frankfurts Integrations- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber betonte, dass die Studierenden mit ihren Entwürfen dazu beitragen, einem wichtigen gesellschaftlichen Thema ein neues Gesicht zu geben. "Es hebt sich ab von den vielfach vorherrschenden Vorstellungen, die sich an der miserablen Ausgangslage der Gastarbeiter-Migration festmachen und hauptsächlich auf die elende Situation hinzielen, in der sich viele der Migranten damals befanden. Das gab es, und es soll nicht geleugnet werden. Doch die Entwürfe beziehen sich vor allem auf die Leistungen und die gesellschaftsfördernden Impulse der Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter. Dadurch verbreiten die Arbeiten Zuversicht und stärken das Vertrauen in unsere Einwanderungsgesellschaft."