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Forschungsprojekt legt Fundament für den „Logistikatlas Hessen“

Für viele Fragestellungen, die logistische Entscheidungen in Hessen betreffen, stehen nicht genügend Informationen zur Verfügung. Das wollen die Professoren am Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Darmstadt (h_da) Prof. Dr. Johanna Bucerius und Prof. Dr. Rico Wojanowski  jetzt ändern: Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen anderer Hochschulen haben sie in einer Studie den Bedarf an Daten erhoben. Die Erkenntnisse sollen helfen, einen „Logistikatlas Hessen“ zu entwickeln.

Um Entscheidern von öffentlichen Institutionen, Handel, Industrie, Logistikdienstleistern und Verbänden die notwendigen Informationen für Logistik-Projekte bereitzustellen, arbeiten Prof. Dr. Johanna Bucerius und Prof. Dr. Rico Wojanowski vom Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Darmstadt mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus vier weiteren  staatlichen hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie der Hochschule für Gestaltung in Offenbach an einem „Logistikatlas Hessen“. Hessen hat aufgrund seiner zentralen Lage innerhalb Deutschlands und der Europäischen Union eine hohe Relevanz für die Logistikbranche, für logistische Prozesse und für logistikbezogene Mobilität. Betriebswirtschaftliche, verkehrs- oder infrastrukturpolitische Entscheidungen mit engem Bezug zur Logistik werden von einer Vielzahl unterschiedlicher Akteure getroffen.

Unternehmer treffen Standortentscheidungen für ein Logistikzentrum, Planungsverbände bewerben und vermarkten Gewerbegebiete, Kommunalpolitiker lenken Verkehrsprojekte. Für die Entscheidungsfindung benötigen diese Akteure eine Vielzahl unterschiedlicher Daten, etwa ortsbezogene Nachfragemengen, Verkehrsflussdaten oder infrastrukturelle Kapazitäten. Ein Teil der Daten ist ausreichend detailliert, zum Beispiel Verkehrsflussdaten auf Bundesautobahnen. Der Großteil der benötigten Informationen ist jedoch entweder nicht vorhanden oder nicht ohne weiteres verfügbar. Diese Lücke soll der „Logistikatlas Hessen“ schließen. Er stellt Entscheidungsträgern detaillierte, orts- und raumbezogene Daten zur Verfügung, mit denen sich entsprechende Entscheidungen mit lokalem oder regionalem Bezug zuverlässig treffen lassen.

Ein erstes Projekt zum „Logistikatlas Hessen“ wurde vor kurzem abgeschlossen. In diesem Projekt, das aus dem Innovationsfonds des House of Logistics and Mobility (HOLM) gefördert wurde, widmeten sich die Forschenden der beteiligten Hochschulen einer empirischen Untersuchung, mit deren Hilfe der Bedarf an logistischen Daten und damit auch die Notwendigkeit eines Logistikatlas abgeleitet werden sollte. Zum einen wurden verfügbare Datenquellen gesammelt, aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Zum anderen wurden Interviews mit 44 Expertinnen und Experten aus Hessen – potenziellen Nutzerinnen und Nutzern – zu relevanten Entscheidungen hinsichtlich logistischer Aspekte geführt und die dafür erforderlichen Daten erfasst.

Projektleiter war Prof. Dr. Michael Huth von der Hochschule Fulda. Beteiligt waren insgesamt zehn Logistikprofessorinnen und -professoren. 

Der Abschlussbericht zum Download: link.h-da.de/wSWm