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Erinnerungen an Morgen: Online-Ausstellung von h_da und Museum Schloss Fechenbach

Die diesjährige Kooperationsausstellung des Mediencampus der Hochschule Darmstadt (h_da) mit dem Museum Schloss Fechenbach in Dieburg findet pandemiebedingt online statt. Die Medienkunstausstellung „Erinnerungen an Morgen“ kann vom 18.06. bis zum 05.07. auf der Webseite https://medienkultur.eu besucht werden. Zu sehen sind 15 digitale Exponate von Studierenden des Fachbereichs Media. Die Bandbreite reicht von Audio-Video-Installationen, Animationsfilmen über Filmkunst bis hin zu 3D-Audio-Klangkompositionen. Vernissage, Finissage und die Verleihung des Nachwuchspreises Medienkultur der Stadt Dieburg werden live gestreamt und richten sich ebenfalls an ein breites Publikum.

„Die Medienkunstausstellung ´Erinnerungen an Morgen´ will das Wechselspiel zwischen unserem Blick auf Vergangenes und möglichen Wegweisungen für die Zukunft herausarbeiten", erläutert Ausstellungsleiterin Prof. Sabine Breitsameter, die die Ausstellung mit Studierenden des Masterstudiengangs Internationale Medienkulturarbeit konzipiert und umgesetzt hat. „Hierbei interessiert uns der virtuelle Raum nicht nur als öffentlicher Präsentationsraum, sondern überdies als Raum der Begegnung.“ Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe und Teilnahme interessierter Bürgerinnen und Bürger standen daher von Beginn an im Zentrum des Konzepts der virtuellen Ausstellung.

„Unsere Webseite bietet Möglichkeiten der Begegnung beim Betreten, Durchschreiten und Rezipieren der Ausstellung“, führt Klaus Schüller aus, Dozent und Mitverantwortlicher für die Ausstellung. Zu festen Zeiten werden virtuelle Führungen angeboten und andere Möglichkeiten, mit dem Ausstellungsteam live in Kontakt zu treten. So sind auch die studentischen Künstlerinnen und Künstler regelmäßig digital vor Ort, um sich mit dem Publikum auszutauschen. Die Besucherinnen und Besucher können sich zudem auch digital miteinander verbinden. „Nicht das bloße Zeigen medienspezifischer Netzkunst ist unser Anliegen, sondern das Zugänglichmachen von Kultur, Kunst und sozialer Begegnung trotz widriger Bedingungen in einem andersartigen, vielleicht neuen Raum“, sagt Sabine Breitsameter.

Digital gezeigt wird in der Ausstellung unter anderem das Exponat „Dieburg´s Memory Map“ (Dieburger Landkarte der Erinnerungen). Die Installation lässt Erinnerungen der Menschen aus Dieburg mit Hilfe von 360°-Videotechnologien lebendig werden. Sie erforscht Geschichten ausgewählter Orte in Dieburg, etwa des Marktplatzes, und verbindet die heutigen Schauplätze mit alten Fotografien aus dem Museum Schloss Fechenbach, akustisch begleitet von den Erinnerungen der Dieburger Community.

Mehrere Kurzfilme thematisieren menschliche Erinnerungen: Im Animationsfilm „Dissolve“ versucht ein kleiner Gecko im Kampf gegen die Zeit die Kindheitserinnerungen eines Alzheimer-Patienten zu retten. Im Film „Orion“ kommt der Astronom Herbert Weniger zu Wort. Er erinnert sich an die Anfänge seiner Begeisterung für das Universum und setzt sich zugleich kritisch mit der technologischen Entwicklung, der Umweltverschmutzung und der Frage nach weiterem Leben im Universum auseinander.

I admit. Ich gebe zu“ ist die filmische Adaption von Max Frischs Theaterstück „Andorra“. Sie thematisiert Fragen von Verantwortung und Schuld handelnder Personen. Bestandteil der Ausstellung ist auch das Projekt „Hörweg“. Entlang des Herrenwegs im Dieburger Forst wurden von h_da und Odenwaldklub Dieburg acht Hörstationen installiert, die Umweltlaute (Soundscapes) hörbar machen. Eine Auswahl dieser Soundscapes lässt sich auf der Ausstellungs-Webseite anhören.

Wie Soziale Medien Menschen beeinflussen und manipulieren veranschaulicht die Installation „It might be“. Um das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen, zeigt ein Triptychon aus TV-Bildschirmen verschiedene Inhalte, die von einer unbekannten Stimme begleitet werden. Diese Atmosphäre soll den sozialen Druck der Sozialen Medien veranschaulichen.

„Erinnerungen an Morgen“ präsentiert zudem eine Auwahl preisgekrönter 3D-Audio-Kompositionen, die im Soundscape and Environmental Media Lab am Mediencampus der h_da entstanden sind. Präsentiert werden sie als binaurales Hörerlebnis. Binaural bedeutet, dass durch den Einsatz besonderer Technik auch über gewöhnliche Stereo-Kopfhörer dreidimensionaler Klang wahrgenommen werden kann.

Das vollständige Programm entnehmen Sie bitte dem Ausstellungskatalog. Unter diesem Link finden Sie auch ein Screenshot der Startseite der Ausstellung zum Download.

Auch das Rahmenprogramm der Ausstellung wird online stattfinden und richtet sich an eine breite Öffentlichkeit. Alle Veranstaltungen werden live gestreamt auf https://medienkultur.eu :

  • Hierzu zählt die Vernissage am Mittwoch, 17.06., um 18.30 Uhr, und die Verleihung des Nachwuchspreises Medienkultur der Stadt Dieburg mit Finissage am Sonntag, 05.07., ab 15.30 Uhr. An beiden virtuellen Veranstaltungen wird Dieburgs Bürgermeister Frank Haus teilnehmen.
  • Am Freitag, 03.07., 17.30 Uhr, hält Judith Bihr vom Museum Biberach/ZKM Karlsruhe einenöffentlichen Vortrag mit dem Titel: „Digitale Wege ins Museum. Herausforderungen und Chancen von digitalen und immersiven Online-Strategien im Kulturbetrieb“.

Ebenfalls online findet am 03.07. flankierend zur Ausstellung das internationale Forschungssymposium „Ex\\Immersio“ statt.

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