Vor ziemlich genau drei Jahren traf sich der Corona-Krisenstab der Hochschule Darmstadt (h_da) erstmals. Am heutigen Montag, 06.02., fand das Gremium zum vorerst letzten Mal zusammen. Die aktuell gute Pandemie-Situation macht es möglich. Sollte sich die Lage unerwartet noch einmal verschlechtern, kann der Krisenstab schnell reaktiviert werden. Fortgeführt wird hingegen der Energie-Krisenstab. Welche vorläufige Corona-Bilanz zieht die h_da? Ein Rückblick auf 3 Ausnahme-Jahre.
Von Simon Colin, Redakteur Hochschulkommunikation
85.000 an Hochschulmitglieder ausgegebene Masken, 28.000 bereitgestellte Selbsttests, 533 angeschaffte und weiterhin nutzbare CO2-Ampeln zur Kontrolle der Luftqualität in Innenräumen. Dazu 2.627 Impfungen am Hochschulcampus für Studierende, Lehrende und Beschäftigte, durchgeführt von h_da-Betriebsarzt Dr. Rainer Müller und seinem Team: Beispielhafte Zahlen aus 6 Pandemie-Semestern, von denen 4 hybrid und anfangs auch präsenzfrei ablaufen müssen. 3 Jahre voller Herausforderungen und Chancen.
Alles beginnt Anfang März 2020: Der Corona-Krisenstab der h_da trifft sich erstmals. Im Gremium wird schnell klar: Hier passiert ab sofort Historisches, jede Maßnahme eine Blaupause. Und so bereitet der vom Präsidium der h_da geleitete Stab etwas vor, dass es in der Geschichte der Hochschule noch nicht gab: Die h_da zu schließen, das nächste Semester digital zu stemmen. So kommt es dann auch, an der h_da und bundesweit.
Eng getaktet und stark vernetzt steuert der Corona-Krisenstab fortan die h_da durch die Pandemiewogen. Neben dem Präsidium gehören ihm die Personalabteilung, der Personalrat, das Justiziariat und die Hochschulkommunikation an. Zudem die Abteilung Sicherheit und Umwelt, die mit immensem Aufwand die Corona-Regularien operativ managed. Auf 3.000 Corona-Arbeitsstunden kommt alleine Abteilungsleiter Dr. Andreas Seeberg in 3 Jahren Pandemie, auf 15.000 Stunden zusammen mit seinem Team. Die im Corona-Krisenstab beschlossenen strategischen Maßnahmen werden im Corona-Koordinationsstab dann an einen breiteren operativen Kreis weitergegeben, um den Informationsfluss zu befördern.
„Es ist uns allen miteinander gut gelungen, die h_da binnen Wochen auf Digitalbetrieb umzustellen. In normalen Zeiten wäre dies ein Jahresprojekt gewesen, so schafften wir in kürzester Zeit das eigentlich Undenkbare“, erinnert sich h_da-Präsident Prof. Dr. Arnd Steinmetz. „Von Vorteil war, dass wir digital bereits gut aufgestellt waren. Die Hochschule lief in der Krise einmal mehr zur Hochform auf, alle an der h_da zogen an einem Strang. Unser wichtigstes Ziel war von Anfang an, den Studierenden ein Fortkommen zu ermöglichen.“
In Fachbereichen und Verwaltung arbeiten Lehrende und Beschäftigte fortan unermüdlich daran, den Lehr- und Forschungsbetrieb aufrechtzuerhalten, ansprechbar zu sein für Studierende, auch wenn der Campus lange Zeit wie leergefegt wirkt. Eine interdisziplinär besetzte Taskforce Lehrbetrieb nimmt in den Blick, wie die digitale Lehre inklusive Prüfungen möglichst reibungslos funktionieren kann. Ihr gehört ein engagierter Kreis aus Fachbereichen und Verwaltung an.
„Natürlich waren die Corona-Jahre für unsere Studierenden wie für alle Hochschulmitglieder eine immense Belastung. Doch wir haben auch die vielen Chancen gesehen“, sagt Präsident Steinmetz. „Ein Beispiel ist das digitale Konferenztool Big Blue Button. Unser Fachbereich Informatik entwickelte in kürzester Zeit eine eigene Version, die so gut ist, dass sie inzwischen auch von anderen Hochschulen und Ministerien genutzt wird. Unsere Lehrenden entwickelten digitale Lehr- und Lernformate, die sich auch künftig nutzen lassen. Diese Agilität hat uns gut durch die Pandemie gebracht.“
Doch an der h_da ist auch schnell klar, dass es soweit verantwortbar wieder zurück zur Präsenz geht. Bereits in den Hybridsemestern 2021 werden Wege gesucht, um das Campus-Studium zu ermöglichen. 2022 fühlt sich analog zur Pandemiesituation auch das Studium fast wieder normal an. Seit Januar 2023 ist nun auch die Maskenpflicht in den Lehrveranstaltungen ausgelaufen. Empfohlen wird das eigenverantwortliche Masken tragen und Abstand halten aber weiterhin.
Vorerst weiter läuft auch der vor gut einem Jahr erstmals einberufene Energie-Krisenstab. Ebenfalls vom Präsidium der h_da geleitet, nimmt er die Energieversorgung und den Energieverbrauch der Hochschule in den Blick. Zwar zählen Hochschulen wie auch Schulen zu den geschützten Einrichtungen, die auch bei Energieknappheit beliefert werden, dennoch möchte und muss die h_da ihren Teil zur Energieeinsparung beitragen. Dies mit Erfolg, wie geplant wird die Hochschule Darmstadt auch weiterhin geöffnet bleiben.