Beat the Heat! Hitzeinformationskampagne der h_da

„Durch die Klimakrise, aber auch durch notwendig werdende Klimaschutzmaßnahmen an der h_da, wird sich das Lehren, Lernen, Forschen und Arbeiten verändern – das ist leider ein Fakt. Wir müssen an der h_da Wege finden, die auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich oder nicht machbar erscheinen. Wenn es im Sommer immer heißer wird, müssen wir unser Verhalten an die Hitzebelastung anpassen. Darüber hinaus hängt es natürlich an jedem einzelnen von uns, wie wir mit unserem Verhalten bestmöglichen Klimaschutz betreiben, damit wir verantwortungsvoller mit unserer Erde umgehen. In diesem Sinne – Beat the Heat! .“

Das Präsidium

Als Folge des Klimawandels wird es auch bei uns in der Region und somit an der h_da heißer. Hitzeperioden werden länger anhalten – Tage im Sommer mit über 30°C werden häufiger.

Das kann unser Wohlbefinden, die Gesundheit und das Konzentrationsvermögen stark beeinträchtigen und betrifft somit im Sommer auch den Hochschulalltag.

Mit der Hitzeinformationskampagne „Beat the Heat“ plant die h_da daher unterschiedliche Aktionen , um …

… zu informieren, warum zunehmende Hitze eine Herausforderung ist und wie diese Problematik mit dem Klimawandel zusammen hängt,

… Wissen zu vermitteln, was auf individueller Ebene getan werden kann, um in Lehrveranstaltungen, Prüfungen oder am Arbeitsplatz besser mit der Hitze klarzukommen,

… aufzuzeigen, was wir individuell tun können, um zu verhindern, dass es noch heißer wird,

… zu informieren, was die h_da tut, um mit dieser Herausforderung bestmöglich umzugehen.

Warum ist Hitze ein Problem für die h_da?

Folgen für die Gesundheit

Hohe Temperaturen im Sommer und Hitzewellen führen zu gesundheitlichen Belastungen und können sich somit negativ auf die Qualität der Lehre und die Arbeitsqualität der Mitarbeitenden auswirken.

Körperliche Folgen von Hitze können Schwitzen, Dehydrierung und Kreislaufprobleme sein. Diese führen zu einer geringeren Leistungsfähigkeit. Schwerwiegendere Folgen von Hitze können Krämpfe, Hitzekollaps oder sogar Hitzeschlag und Tod sein.

Hitze hat auch einen Einfluss auf unsere Psyche. Sie führt zu Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und einer erhöhten Reizbarkeit zusammen mit einer geringeren Stresstoleranz.

Außerdem entsteht bei hohen Temperaturen durch intensive Sonneneinstrahlung mehr gesundheitsgefährdendes bodennahes Ozon, was den Körper zusätzlich belastet. Dies kann zum Beispiel zu erschwertem Atem oder Reizung der Schleimhäute führen.

Folgen für den Hochschulbetrieb

Hitze in Kombination mit Dürreperioden schädigt die Grünanlagen der h_da. Wiesen verbrennen, Bäume und Sträucher vertrocknen. Dieser Verlust an Vegetation am Campus steigert die Hitzebelastung weiter, da Pflanzen einen kühlenden Effekt haben. Deswegen kann Bewässerung und der Einsatz von hitze- und trockentoleranten Gewächsen notwendig sein. Der Erhalt und die Erweiterung der Grünstrukturen ist für eine Kühlung des Campus notwendig und gleichzeitig eine große Herausforderung.

Technische Geräte sind empfindlich gegenüber Hitze. Beispielsweise sinkt die Leistungsfähigkeit von Akkus und haben eine kürzere Lebensdauer, wenn sie extremen Temperaturen (Kälte oder Hitze) ausgesetzt sind. (Elektorgeräte im Sommer, VDE Verbraucherschutz, 2024)

Wenn die Temperaturen in Laboren zu hoch sind, kann es sein, dass Versuche nicht mehr durchgeführt werden können, da Versuchsaufbauten oder Materialen durch die hohen Temperaturen beeinträchtigt werden. Dies kann den Forschungsbetrieb der Hochschule beeinträchtigen.

Warum werden die Sommer immer heißer?

Heißer werdende Sommer sind eine Folge des Klimawandels.

Der Klimawandel bezeichnet die langfristige Veränderung des Klimas auf der Erde, insbesondere die Erwärmung, die durch menschliche Aktivitäten verursacht wird. Hauptursache ist der sogenannte Treibhauseffekt: Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO₂) und Methan (CH4), die durch die Verbrennung fossiler Energien und industrielle Prozesse freigesetzt werden, bilden eine Art „Decke“ in der Atmosphäre. Diese hält die Wärme der Sonne zurück und führt dazu, dass die Erde sich schneller erwärmt als zuvor.

Durch den Klimawandel steigen die globalen Durchschnittstemperaturen, was unter anderem zu häufigeren und intensiveren Hitzewellen führt. In unserer Region ist mit einer Zunahme von Sommertagen, heißen Tagen und Tropennächten zu rechnen. Sommertage sind Tage, an denen es über 25°C warm wird, an heißen Tagen wird es über 30°C warm und in Tropennächten fällt die Temperatur nicht unter 20°C.

Wird der Klimawandel nicht verlangsamt, kommt es zu immer stärkeren Extremwetterereignissen, was die Klimakrise weiter verschärft.

Sollten global nicht unmittelbar wirksame Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden , wird sich beispielsweise die Anzahl der heißen Tage in Darmstadt bis 2040 verdoppeln und bereits in den nächsten Jahren kontinuierlich ansteigen (Vgl. F.1, RCP 8,5). Auch wenn unmittelbar massiver Klimaschutz betrieben wird (VGl. F.1. RCP 2,6), wird die Anzahl der Sommertage, heißen Tage und Tropennächte bei uns steigen, da der Klimawandel bereits begonnen hat und nur noch abminderbar, aber nicht mehr abwendbar ist. (Climate Service Center Germany, Klimaausblick 2021)

Tipps gegen Hitze

Was kann die Hochschule tun?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich vor Hitze zu schützen. Am wirkungsvollsten sind bauliche und technische Maßnahmen, die die Aufenthaltsqualität in Außen- und Innenräumen verbessern. Fensterläden, Sonnensegel und Bäume wirken beispielsweise verschattend, Grünflächen und Pflanzen transpirieren und kühlen somit ihre Umgebung und eine energetische Sanierung dämmt das Gebäude nicht nur im Winter vor Kälte, sondern auch im Sommer vor Hitze. Es ist jedoch wichtig bei baulichen Maßnahmen auch weiter den Klimaschutz im Blick zu haben, weswegen eine flächendeckene Installation von Klimaanlagen beispielsweise keine Lösung ist. Durch die Klimaanlagen würde der Energieverbrauch steigen, wodurch mehr Emissionen entstehen, die den Klimawandel noch weiter vorantreiben. Außerdem produzieren Klimaanlagen Abwärme, wodurch sich die Außentemperatur auf dem Campus noch weiter erhöhen würde. (Anpassung an den Klimawandel, Umweltbundesamt 2025)

Die Umsetzung baulicher und technischer Maßnahmen gegen Hitze ist Aufgabe der h_da, die sie mit ihrem Klimaanpassungskonzept in Angriff nimmt. Diese Maßnahmen brauchen jedoch Zeit zur Umsetzung, umso wichtiger ist es, dass wir bereits jetzt schon unser Verhalten an das sich verändernde Klima anpassen.

Was können Studierende tun?

Persönliche Maßnahmen

Achten Sie auf sich. Ein schneller Temperaturwechsel oder langanhaltende Hitzewellen sind eine Belastung für den Körper.

  • Lüften nur frühmorgens oder nachts
  • Tagsüber Fenster und außenliegende Verschattung geschlossen lassen

  • Ausreichend Trinken (mindestens 2l, an heißen Tagen 3l pro Tag!)

  • Ernährung anpassen (z.b. möglichst leichte, frsiche Ernährung; Alkohol vermeiden)

  • Körperliches Arbeiten während der heißesten Tageszeit (11-18 Uhr) vermeiden

  • Passende Kleidung und Sonnenschutz

  • Körperpartien kühlen (z.B. Stirn, Handgelenke)

  • Körpersignale beachtenMehr Infos dazu, wie Sie bei Hitze auf sich achten und was Sie besser vermeiden sollten, finden Sie im Hitzeknigge (LINK).

 

Empfehlungen für Verhalten bei Hitze bei Prüfungen

  • In Stufen-Hörsälen ist die Temperatur oben im Raum am höchsten, daher empfiehlt sich ein Sitzplatz weiter unten.
  • Ausreichend Getränke mitnehmen, insbesondere Wasser.

  • Leichte Kleidung tragen.

  • Ausgeschlafen zur Prüfung gehen.

  • Pausen wirklich zur Erholung nutzen.

Was können Lehrende tun?

Persönliche Maßnahmen

Achten Sie auf sich. Ein schneller Temperaturwechsel oder langanhaltende Hitzewellen sind eine Belastung für den Körper.

  • Ausreichend Trinken (mindestens 2l, an heißen Tagen 3l pro Tag!)
  • Ernährung anpassen (z.b. möglichst leichte, frische Ernährung; Alkohol vermeiden)

  • Körperliches Arbeiten während der heißesten Tageszeit (11-18 Uhr) vermeiden

  • Passende Kleidung und Sonnenschutz

  • Körperpartien kühlen (z.B. Stirn, Handgelenke)

  • Körpersignale beachten

  • Mehr Infos dazu, wie Sie bei Hitze auf sich achten und was Sie besser vermeiden sollten, finden Sie im Hitzeknigge (LINK).

 

Organisatorische Maßnahmen für Lehrveranstaltungen

  • Lüften nur frühmorgens oder nachts
  • Tagsüber Fenster und außenliegende Verschattung geschlossen lassen

  • Elektrische Geräte produzieren zusätzliche Wärme. Schalten Sie alle nicht benötigten Geräte ab, auch Beleuchtung.

  • Stellen Sie nach Bedarf auf Online-Lehre um.

  • Verlegen Sie nach Möglichkeit Präsenzveranstaltungen an kühlere Orte drinnen oder draußen.

  • Geben Sie Ihren Studierenden „hitzefrei“ und verschieben Sie die Veranstaltung auf einen kühleren Zeitpunkt.

  • Ab 30°C müssen Maßnahmen zur Abhilfe erfolgen, ab 35°C dürfen Lehrräume nicht mehr als solche genutzt werden. Datenlogger zum Nachweisen dieser Temperatur sind bei HSE sicherheit@h-da.de ausleihbar.

Hier können Sie die „Checkliste Raumtemperatur Lehre“ runterladen.

Was können Mitarbeitende tun?

Persönliche Maßnahmen

Achten Sie auf sich. Ein schneller Temperaturwechsel oder langanhaltende Hitzewellen sind eine Belastung für den Körper.

  • Ausreichend Trinken (mindestens 2l, an heißen Tagen 3l pro Tag!)
  • Ernährung anpassen (z.b. möglichst leichte, frische Ernährung; Alkohol vermeiden)

  • Körperliches Arbeiten während der heißesten Tageszeit (11-18 Uhr) vermeiden

  • Passende Kleidung und Sonnenschutz

  • Körperpartien kühlen (z.B. Stirn, Handgelenke)

  • Körpersignale beachten

  • Mehr Infos dazu, wie Sie bei Hitze auf sich achten und was Sie besser vermeiden sollten, finden Sie im Hitzeknigge (LINK).

 

Organisatorische Maßnahmen für den Arbeitsplatz

  • Lüften nur frühmorgens oder nachts
  • Tagsüber Fenster und außenliegende Verschattung geschlossen lassen

  • Elektrische Geräte produzieren zusätzliche Wärme. Schalten Sie alle nicht benötigten Geräte ab, auch Beleuchtung.

  • An sehr heißen Tagen die Arbeitszeit auf kühlere Randzeiten verlegen, wenn es im Arbeitsbereich möglich ist.

  • Ab einer Raumtemperatur von 30° müssen Maßnahmen (siehe Checkliste Raumtemperatur) zur Abhilfe erfolgen, ab 35° ist der Ort nicht mehr als Arbeitsort geeignet.

  • Führen Sie Temperaturmessung am Arbeitsplatz mithilfe der Checkliste Raumtemperatur durch. Datenlogger zu Nachweisen der Temperaturen sind bei HSE über sicherheit@h-da.de ausleihbar.

Was können alle gegen die Zunahme von Hitze tun?

Um eine weitere Zunahme der Hitze zu vermeiden müssen wir als Hochschule und als Einzelpersonen Klimaschutz betreiben. Die wirkungsvollste Maßnahme für die Hochschule zum Klimaschutz ist Energiesparen durch angepasstes Nutzungsverhalten, energetische Sanierung und Heizungsmodernisierung. Individuell können wir auch einiges tun:

Eine erste Auswahl an persönliche Maßnahmen zum Klimaschutz

  • Pflanzliche Nahrung bevorzugen und auf Fleisch verzichten
  • Flugreisen vermeiden

  • Bus, Bahn, Fahrrad und Füße zur Fortbewegung nutzen

  • Bewusster konsumieren; weniger neu, mehr gebraucht kaufen

  • Poltisches Engagement für Klimaschutz

Hierbei handelt es sich lediglich um Verhaltensvorschläge bei Hitze und gegen Hitze, nicht um Vorgaben. Wir sind uns bewusst, dass wir an vielen Stellen improvisieren müssen und die Umsetzung zum Teil schwierig oder sehr unkonventionell sein wird. Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderung unserer Zeit, er erfordert teilweise unkonventionelle Lösungsansätze, die nur gemeinsam gelingen können. Sollten Sie weitere Ideen haben, zögern Sie nicht uns diese mitzuteilen. Wichtig bleibt jedoch nach wie vor, Maßnahmen für mehr Klimaschutz umzusetzen, damit die Hitzebelastung nicht noch größer wird.

Climate Service Center Germany, Klimaausblick 2021

Deutscher Wetterdienst, Fakten zum Klimawandel: Was die Wissenschaft heute weiß 2020

Bundeszentrale für politische Bildung, Klima und Klimawandel 2022

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, Hitzeschutz: Schutz der Beschäftigten vor Belastungen durch sommerliche Hitze, 2025

Umweltbundesamt, Gesundheitsrisiken durch Hitze, 2024

VDE Verbraucherschutz, Elektorgeräte im Sommer 2024

Umweltbundesamt, Anpassung an den Klimawandel 2025

Umweltbundesamt, Der Hitzeknigge, 2021

Univativ, Hitzebewältigung während der Sommerprüfungen, 2023

 

Fragen zur Kampagne?

Green Office

greenoffice@h-da.de

Health, Safety and Environment

sicherheit@h-da.de

Nachhaltigkeitsmanagement

nachhaltigkeitsmanagement@h-da.de

Veranstaltungen

Infostand und Mitmachaktionen zum Kampagnenstart

Trefft uns an den Gesundheitstagen von 10- 16 Uhr am Beat the Heat - Stand! Infos zur Kampagne,…

Details

Vortrag „Mit Hitze keine Witze - Gesundheitliche Auswirkungen von Hitze“

Wir alle spüren deutlich, wenn es heiß wird: Schwäche, Kopfschmerzen, Schwindel, die Verschlechterung von…

Details

Workshop Klima im Kopf: Wie uns der Klimawandel bewegt

Welche Auswirkungen hat der Klimawandels auf unser mentales Wohlbefinden? Der Workshop bietet den…

Details

Workshop Klima Puzzle

Warum versauern unsere Meere? Was ist der zusätzliche Treibhauseffekt? Und was war nochmal der…

Details

Ergebnisse Gebäudetemperaturumfrage 2024

Im Herbst 2024 wurde durch die Abteilungen Nachhaltigkeitsmanagement und Health, Safety and Environment eine Umfrage zum Temperaturempfinden in den Gebäuden an alle Hochschulangehörigen verschickt.

Die Umfrage wurde mehr als 2000 mal beantwortet. Die Auswertung der Umfrage finden Sie hier.

 

Was ist eigentlich Klimaanpassung?

Klimaanpassung und Klimaschutz sind zwei unterschiedliche Ding, die aber untrennbar mit einander verbunden sind.

Klimaschutz sind Maßnahmen, durch die weniger Treibhausgasemmissionen, z.B. CO2, ausgestoßen werden. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass der Klimawandel verlangsamt oder verhindert wird. Klimaschutzmaßnahmen sind zum Beispiel energetische Gebäudesanierung, weniger konsumieren oder weniger Auto zu fahren.

Der Klimawandel hat aber bereits angefangen und einige Folgen sind schon nicht mehr rückgängig machbar. Um uns und unsere Umwelt an diese Folgen anzupassen, braucht es Klimaanpassung. Klimaanpassungsmaßnahmen sind zum Beispiel mehr Bäume oder Sonnensegel, damit die Umgebung kühler wird oder an Hitzewellen angepasste Arbeits- und Vorlesungszeiten.

Da einen unendliche Anpassung aber nicht möglich ist, ist Klimaanpassung keine Alternative zu Klimaschutz. Klimaschutz muss immer vor Klimaanpassung stehen.

Das Nachhaltigkeitsmanagement beschäftigt sich damit, wie die Hochschule Klimaschutz und Klimaanpassung betreiben kann.