Gute Lehre stets im Blick: Prof. Dr.-Ing. Manfred Loch als langjähriger Vizepräsident der h_da offiziell verabschiedet

Von Astrid Ludwig, 24.6.2022

Genau sieben Jahre und drei Monate war er im Amt. Im Rahmen des Festaktes zum 50jährigen Bestehen der Hochschule Darmstadt wurde Prof. Dr.-Ing. Manfred Loch als langjähriger Vizepräsident der h_da offiziell verabschiedet. Nach etwas mehr als zwei Amtszeiten und fast drei Jahrzehnten an der Hochschule geht der 65-Jährige zum März 2023 in Ruhestand. h_da-Präsident Prof. Arnd Steinmetz dankte Prof. Loch für sein langjähriges Engagement in administrativen Ämtern der Hochschule.

Als er im April 2015 das Amt des Vizepräsidenten für Studium und Lehre und studentische Angelegenheiten von seiner Vorgängerin Prof. Katja Lenz übernahm, hatte Manfred Loch eigentlich gehofft, dass die Hochzeiten der stark steigenden Studierendenzahlen überschritten seien und er nun wieder verstärkt Inhalte und die Verbesserung der Qualität der Lehre in den Blick nehmen könne. Auf ca. 15 000 Studierende war die Hochschule Darmstadt zuvor angewachsen, ein Zuwachs von rund 50 Prozent in nur sechs Jahren. Doch unter der Ägide des neuen Vizepräsidenten legten die Studierendenzahlen dann abermals zu, einhergehend mit zu lösenden Platz- und Raumproblemen und das, was Prof. Loch in der Talkrunde bei den Jubiläumsfeierlichkeiten am Donnerstag im Glaskasten des Hochhauses auf dem Campus Schöfferstraße als die zunehmende Heterogenität der Studierenden bezeichnete.

Mit speziellen Studienprogrammen und Angeboten reagiert die h_da auf den unterschiedlichen Wissensstand ihrer Studierenden. „Wichtig ist mir, dass wir den reibungslosen Übergang von der Schule an die Hochschule vorantreiben“, betonte der Vizepräsident als eines seiner Ziele schon in der ersten Amtszeit. Erprobt wurde deshalb etwa ein Orientierungsstudium im Rahmen eines Pilotprojektes. Die jungen Menschen sehr früh im Studium zielgerecht zu fördern, um die Abbrecherquoten weiter zu reduzieren, war Prof. Manfred Loch ein wichtiges Anliegen. Und auch, Studierende der h_da ebenso bestmöglich auf den späteren Beruf vorzubereiten. „Mit intensivem Praxisbezug und vielen Praxisphasen, die uns als Hochschule für Angewandte Wissenschaften auszeichnen, aber auch mit Curricula, die sich in ihrer Aktualität an den Herausforderungen der Gesellschaft orientieren und somit bestmöglich auf die berufliche Karriere vorbereiten“, betonte der scheidende Vizepräsident. In der Talkrunde zum Festakt bezeichnete er das als die „Berufsbefähigung“ der Studierenden – für ihn ein wichtiges Kriterium für gute Lehre.

Um deren Qualität zu stärken und im Blick zu halten, führte Professor Loch daher unter anderem zweijährige Studiengangs-Konferenzen ein oder auch explizit einen „Tag der Lehre und des Lernens“ an der h_da. Er setzte sich damit für den Aufbau eines internen Akkreditierungssystems für Studiengänge ein. Die h_da wurde so die erste systemakkreditierte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hessen.

Um ihr Profil zu schärfen und sich stärker den Herausforderungen der Gesellschaft zu stellen, engagierte sich der Vizepräsident als strategischer Projektleiter für das Strategieentwicklungskonzept der Hochschule. Präsidium und Fachbereiche haben seit 2018 strategische Ideen und Impulse für die nächste Dekade diskutiert. Ein mehrjähriger Prozess, in den sich alle Hochschulgruppen aktiv einbrachten und der 2020 in der Verabschiedung einer Gesamtstrategie endete, die danach in der Entwicklungsplanung und den aktuellen Zielvereinbarungen der Hochschule mit dem Ministerium mündete. Ihre Stärken sieht die h_da danach vor allem in den Bereichen Digitalisierung und Gesellschaft, Nachhaltigkeit und Mobilität.

Professor Lochs zweite Amtszeit als Vizepräsident war geprägt auch von den Herausforderungen, vor die die Pandemie die Lehre gestellt hat. Gerade nach Corona müsse die Lehre daher einen sehr wichtigen Stellenwert behalten, lautete sein persönliches Fazit. „Wir haben vieles angestoßen. Gute Lehre muss jedoch stets nachgearbeitet werden“, mahnte der Professor. Die Hochschule dürfe daher nicht träge werden, sondern müsse ein agiles System bleiben.

Prof. Arnd Steinmetz, Präsident der Hochschule Darmstadt, dankte Manfred Loch für sein langjähriges Engagement in administrativen Ämtern der h_da. Keiner sei beispielsweise so lange Dekan gewesen wie er. Im Präsidium habe man viele Termine gemeinsam absolviert und „als Team gut funktioniert“, lobte Steinmetz. Lochs Referentin Tanja Münch hatte in einem Fahrtenbuch „alle Ereignisse der vergangenen sieben Jahre und drei Monate gesammelt“. Zur Erinnerung und als Geschenk zur Verabschiedung – samt einer letzten Dienstfahrt, diesmal nicht zu Hochschulterminen, sondern in ein entspanntes Wochenende. Im März 2023 wird Prof. Manfred Loch in den Ruhestand gehen.
 

Zur Person:

Prof. Dr.-Ing. Manfred Loch war seit 2015 zwei Amtszeiten lang Vizepräsident für Studium, Lehre und studentische Angelegenheiten. In dieser Funktion war er seitdem auch der Vertreter der staatlichen hessischen Hochschulen im Steuerungskreis Duales Studium Hessen.

Der 65-Jährige lehrt und forscht seit 1995 am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der h_da und arbeitete zuvor in Führungspositionen bei der Siemens AG.

Von 2004 bis 2013 war Prof. Loch Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik.

Von 2013 bis 2015 leitete er als Vorsitzender des Senatsvorstands den Senat.

Sein Lehr- und Forschungsschwerpunkt an der Hochschule Darmstadt ist die Faseroptik/Optische Messtechnik. In diesem Bereich hat er zahlreiche Kooperations- und Drittmittelprojekte begleitet. Zusätzlich leitete er von 2006 bis 2010 als Direktor den Bereich Simulation des Zentrums für „Advanced Learning, Media und Simulation“ (igdv) der h_da.