Aufgeweckte Ideen für die Hochschulgastronomie: Eröffnung des „Schöffers“

Die Studierenden am zentralen Campus der Hochschule Darmstadt bereiten sich auf Sommersemester-Veranstaltungen im vorsichtigen Präsenzlehrbetrieb vor. Nicht wenige sind in den nahegelegenen Wohnanlagen zwischen Riedeselstraße und Berliner Allee zuhause. Damit sie sich ihren Aufgaben im Studienalltag fit und energiegeladen widmen können, ist für die multikulturelle Campus-Community eine zeitgemäße Gastronomie gefragt. Sie wird unterschiedlichen Wünschen gerecht, ist genussfreundlich wie gesundheitsorientiert, dabei umweltverträglich und bleibt vor allem erschwinglich.

Fleischlose Vielfalt beziehungsweise das Einbeziehen von Tierwohlstrategien, regionale Einkaufskooperation sowie Abfall-Reduktion und natürlich eine sozialverträgliche Preisgestaltung gehören deshalb für die Küchen-Teams des Studierendenwerks schon lange zum Pflichtprogramm.

Dazu kommen spezielle Herausforderungen: Die Geschichte der altgedienten, 2011 letztmals sanierten Mensa Schöfferstraße beispielsweise reicht in die 60er Jahre und damit in die Zeit zurück, als noch Lernende der Staatlichen Ingenieursschulen für Bau- und Maschinenwesen dort speisten. Bei Normalbetrieb, also ohne die häufige pandemiebedingte Beschränkung der Sitzplätze der vergangenen zwei Jahre, funktioniert sie längst am Dauer-Limit: 2.000 warme Mahlzeiten können dort produziert, somit nur rund 18 Prozent der Studierenden dieses wichtigen Darmstädter Hochschulstandortes versorgt werden.

Zur Freude der beim Pre-Opening Anwesenden konnte jetzt - einen Steinwurf weit entfernt - das erst kürzlich fertiggestellte Campusrestaurant „Schöffers“ eingeweiht werden.  Zur wichtigen Aufgabe, die benachbarte Mensa durch einen täglichen Mittagstisch zu entlasten, kommt die Kür: Das Schöffers, in Sachen Ambiente und Atmosphäre sicher so etwas wie eine Top-Location der hiesigen Hochschulgastronomie, soll auch ein Ort der Kommunikation, Entspannung und womöglich der Kultur werden.

In seiner Ansprache dankte der Geschäftsführer des Studierendenwerks Wolfgang Rettich allen, die zur Fertigstellung des Restaurants und zum Gelingen des Projekts beigetragen haben. Er begrüßte persönlich den Präsidenten der Hochschule Darmstadt Prof. Dr. Arnd Steinmetz, weitere Repräsentanten der Hochschule sowie der Technischen Universität, eine Vertreterin des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, außerdem Projekt-Beteiligte, Studierende sowie Mitarbeiterinnen der h_da und des Studierendenwerks.

Wolfgang Rettich, Geschäftsführer Studierendenwerk: „Als Sozialunternehmen haben wir auch hier im „Schöffers“ zuallererst die Studierenden im Blick, ganz wie es unserem gesetzlichen Auftrag entspricht. Dies wiederum erklärt, warum wir uns so entschieden dem Wandel und dem Aufbruch verpflichtet fühlen. Wir wollen der moderne Sozialpartner für die Studierenden in Darmstadt sein.

Unsere Ausstellung mit ihrem historischen Rückblick auf 100 Jahre Arbeit für die Darmstädter Studierenden zeigt doch eindrücklich: Die über Jahrzehnte hinweg immer wieder neu erarbeiteten Angebote in allen Bereichen, von der Beratung und Betreuung bis zum interkulturellen Projekt, entstanden aus einem genauen Verständnis der jeweiligen sozialen Situation der Studierenden heraus, der Dynamik in der Entwicklung ihres Bedarfs und ihrer Erwartungen. Dieser Umstand macht sie zu einer Erfolgskonstante über einen so langen Zeitraum.

Deshalb entwickeln wir beispielsweise Rezept-Ideen für eine frische internationale Küche. Was immer noch „studentische Verpflegung“ heißt, wollen wir zukunftsfähig gestalten. Mit dem Mittagstisch stärken wir die Regelversorgung und erweitern mit der Abend– und Wochenend-Karte das bewährte Bistro – und Mensa-Spektrum. Die Möglichkeit, dies im h_da-Studierendenhaus realisieren zu können, bedeutet für das Studierendenwerk eine großartige Chance.

In anderen unserer Leistungsbereiche wünschen wir uns gleichfalls weiteren zügigen Fortschritt. Um beispielsweise mehr Wohnheimplätze bereitstellen zu können, sind wir allerdings auf gezielte Förderung von Bund und Land angewiesen.“

Prof. Dr. Arnd Steinmetz, Präsident der Hochschule Darmstadt: „Wir arbeiten mit dem Studierendenwerk in einer Reihe von Feldern bereits erfolgreich zusammen. Neben der Gastronomie profitieren unsere Studierenden auch vom Wohnheimangebot oder unterschiedlichen Beratungsservices. Als Mitglied im europäischen Hochschulverbund EUt+ wollen wir den Studierendenaustausch stark ausbauen. Wer von unseren Partneruniversitäten für ein oder zwei Semester an die h_da kommt, dem wollen wir niedrigschwellig eine Unterkunft anbieten können. Daher wollen wir zukünftig insbesondere die Kooperation mit dem Studierendenwerk im Bereich des studentischen Wohnens ausbauen.

Mit der Rückkehr auf den Campus finden unsere Studierenden im Studierendenhaus wichtige Anlaufstellen an einem Ort. Sie profitieren von kürzeren Wegen, dringend benötigtem Lernraum und gebündeltem Service über ihr gesamtes Studium hinweg. Das Studierendenhaus ist mit dem Campusrestaurant „Schöffers“ auch ein Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung des Viertels und damit ein Angebot an die Bürgerinnen und Bürger Darmstadts: Lange Öffnungszeiten der Gastronomie bis in die Abendstunden an 7 Tagen in der Woche eröffnen vor Ort bisher unbekannte Möglichkeiten zum Treff und Austausch. Zusammen mit dem Schöffers wollen wir auch neue kulturelle Formate erproben. So sind etwa offene Musikabende mit Hobbymusiker*innen aus der Hochschule denkbar.“

Der Leiter der Abteilung Hochschulgastronomie des Studierendenwerks Volker Rettig zeigte sich überzeugt, dass sich all dies zu einem lebendigen Konzept „Campusrestaurant“ zusammenfügen wird. Sein Team zauberte für die Anwesenden an vier Food-Courts delikate Front-Cooking-Kostproben.

Anvisiert war ein unkomplizierte Fest, keine akademische Feierstunde, was nicht zuletzt dank der Mitwirkung der Zwei-Mann-Band „As far as low“ eingelöst werden konnte.

Ab 11. April erwartet Rettig im Campusrestaurant täglich rund 1000 Gäste, eine Erhöhung der Essenszahlen am Standort Schöfferstraße um 33 Prozent.

Ausstellung „wir sind für studierende DA seit 1921“
Im Rahmen der Veranstaltung konnte die pandemiebedingt mehrfach verschobene Wanderausstellung des „Büros für Erinnerungskultur“ zur Entwicklung des Studierendenwerks vom Wirtschaftshilfe-Verein zum modernen Sozialunternehmen erstmals gezeigt werden. Der titelgebende Befund „Wir sind für Studierende da“, wird auf 20 Licht-Tafeln historisch sowie mit aktuellem Bezug dokumentiert.

Bestandteil der Ausstellung sind Video-Installationen: Kurz-Interviews mit heutigen Studierenden und mit „Zeitzeugen“, die Ende der 70er Jahre Studierende waren, haben spezielles Flair und verraten viel vom jeweiligen Zeitgeist.

(Quelle: studierendenwerkdarmstadt.de/presse/schoeffers/)