Die Hochschule Darmstadt (h_da) setzt ihr 2016 erstmals durchgeführtes Propädeutikum fort, um geflüchteten Studieninteressierten den Einstieg ins Studium zu erleichtern. Das studienvorbereitende Angebot geht über ein Jahr und richtet sich an Geflüchtete mit Hochschulzugangsberechtigung und Bleibeperspektive. Es vermittelt die für einen Hochschulzugang nötigen Deutschkenntnisse und beinhaltet auch ein studien- und gesellschaftsintegrierendes Lehrangebot sowie ein fachspezifisches Orientierungsangebot. 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Äthiopien, darunter acht Frauen, haben einen Platz erhalten. Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln in Höhe von 150.000 Euro und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) mit Mitteln in Höhe von 60.000 Euro.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten im Rahmen ihrer Bewerbung für das Propädeutikum ihre Hochschulzugangsberechtigung nachweisen und online einen schriftlichen Einstufungstest absolvieren. Daran schloss sich ein persönliches Gespräch an der h_da an. Als wesentlichen Baustein beinhaltet das seit gut einer Woche laufende Programm ein vom Sprachenzentrum der Hochschule Darmstadt konzipiertes, intensives Sprachkursangebot. Es umfasst Präsenzkurse an der h_da wie auch unterstützende E-Learning-Einheiten. Ziel ist das Erreichen des Sprachniveaus C1 nach dem europäischen Referenzrahmen, eine Voraussetzung für die Teilnahme an der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH).
Des Weiteren erwartet die Teilnehmenden ein studien- und gesellschaftsintegrierendes Lehrangebot mit interkulturellen Trainings und Kursen zum wissenschaftlichen Lernen sowie zum deutschen Studiensystem. Das fachspezifische Angebot umfasst Kurse, die inhaltlich auf ein anschließendes Vollstudium vorbereiten. Neu ist, dass den Geflüchteten studentische Mentorinnen und Mentoren beiseite stehen, die sich ehrenamtlich engagieren und dazu beitragen sollen, das Einleben in Deutschland zu erleichtern.
Fest etabliert ist inzwischen eine im Student Service Center der h_da angesiedelte Koordinationsstelle für Geflüchtete. Hochschulweit und hochschulübergreifend ist sie zum Thema Flucht ansprechbar. Sie nimmt Anfragen entgegen, begleitet und berät die Studierenden vor und während des Vorstudiums und vernetzt sich mit allen Beteiligten innerhalb der Hochschule sowie mit externen Partnern, etwa Behörden, Vereinen, Initiativen sowie Aufnahmeeinrichtungen und Wohnstätten für Flüchtlinge.
"Als wir vor gut zwei Jahren erstmals ein Propädeutikum angeboten hatten, war dies für alle Beteiligten herausfordernd, denn es war in dieser Form etwas völlig Neues", sagt Prof. Dr. Manfred Loch, Vizepräsident für Studium, Lehre und studentische Angelegenheiten. "Rückblickend war das Angebot ein Erfolg, denn wir konnten gut zwei Dutzend Geflüchteten eine Perspektive geben. Wichtig war uns, das Angebot zu verstetigen, daher freut es uns, dass wir dank der Unterstützung seitens DAAD und HMWK nun auch die finanziellen Mittel zur Durchführung eines weiteren Propädeutikums haben."
Auf www.h-da.de/refugees hat die Hochschule Darmstadt kompakte Informationen zu den Angeboten für Geflüchtete aufbereitet. Ansprechpartnerin ist Koordinatorin Susan Kazi aus dem Student Service Center der h_da. Susan Kazi ist erreichbar unter 06151-16-38943 und unter susan.kazi@h-da.de