Die TU Darmstadt und die Hochschule Darmstadt wollen künftig bei kooperativen Promotionen noch enger zusammenarbeiten. TU-Präsident Professor Hans Jürgen Prömel und Hochschul-Präsident Professor Ralph Stengler haben dazu einen Vertrag unterzeichnet.
Bei kooperativen Promotionen handelt es sich um Promotionsverfahren, die an Fachbereichen einer Universität unter Mitwirkung von Professorinnen und Professoren einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) durchgeführt werden. An der TU Darmstadt wurden zwischen 2015 und 2017, dem aktuellsten vorliegenden Berichtszeitraum, insgesamt neunzehn solcher kooperativer Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Die Hochschule Darmstadt ist mit sieben kooperativen Promotionen der bedeutendste Kooperationspartner. Diese enge Zusammenarbeit soll nun institutionalisiert und damit weiter gestärkt werden.
„Mit Unterzeichnung des Vertrags gehen wir eine Kooperation ein, die verlässliche, transparente und klar definierte Strukturen bietet, um die Arbeit der betreuenden Professorinnen und Professoren zu unterstützen. Die Einbindung forschungsstarker Kolleginnen und Kollegen der Hochschule Darmstadt, die unsere Expertisen sinnvoll ergänzen, stellt eine Bereicherung für die interessante und hervorragende Promotionsumgebung dar, die den Promovierenden an der TU geboten wird“, erklärt TU-Präsident Prömel.
Prof. Dr. Ralph Stengler, Präsident der Hochschule Darmstadt (h_da): „Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften können wir inzwischen in mehreren forschungsstarken Bereichen unsere Studierenden eigenständig zur Promotion bringen. Zum Beispiel in unserem ersten eigenständigen Promotionszentrum Nachhaltigkeitswissenschaften sowie in Kooperation mit anderen HAWs in der Angewandten Informatik und der Sozialen Arbeit. Daneben bleiben für uns auch kooperative Promotionen mit Universitäten national und international von großer Bedeutung, um unseren Studierenden alle Optionen für eine wissenschaftliche Karriere bieten zu können. Ein sehr wichtiger Partner ist hier die TU Darmstadt. Wir freuen uns, dass unsere gute Zusammenarbeit nun noch einmal intensiviert wird.“
Zur Durchführung kooperativer Promotionen hat die TU Darmstadt unter der Leitung von TU-Vizepräsident Professor Ralph Bruder im letzten Jahr fachspezifische Promotionsplattformen in den Fachbereichen Chemie, Maschinenbau sowie Elektro- und Informationstechnik eingerichtet. Diese Strukturen schaffen den Rahmen für die kooperativen Promotionen. Die Einrichtung der Plattformen erfolgte im Rahmen eines vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst finanzierten Projekts, an dem auch die Hochschule Darmstadt als Partnerin beteiligt ist. Für die Förderung kooperativer Promotionen steht den Plattformen ein Kontingent an Promotionsstipendien zur Verfügung.
An der TU Darmstadt wurde für das Projekt zudem eine zentrale Koordinierungsstelle eingerichtet, die an die universitätsweite Graduiertenorganisation Ingenium angegliedert ist. Sie unterstützt die Plattformen bei Aufbau und Administration, steht den Professorinnen, Professoren sowie kooperativ Promovierenden als Beratungs- und Anlaufstelle zur Verfügung und bietet den Plattformen ein überfachliches Weiterbildung- und Vernetzungsprogramm an. Auf Seite der Hochschule Darmstadt ist der zuständige Ansprechpartner die Leitung der Graduiertenschule.
In dem nun unterzeichneten Vertrag halten die Kooperationspartner die Rahmenbedingungen für ihre vertiefte Zusammenarbeit bei kooperativen Promotionen fest. Ähnliche Vereinbarungen bestehen auch im Rahmen des Forschungscampus Mittelhessen zwischen den Universitäten Marburg, Gießen und der Technischen Hochschule Mittelhessen sowie zwischen der Universität Kassel und der Hochschule Fulda. Mit dem Darmstädter Plattform-Modell wird die kooperative Promotion in Hessen gestärkt und die Chancen auf dem Weg zur Promotion für den wissenschaftlichen Nachwuchs verbessert.