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Gebäudesystemtechnik: neuer Studiengang an der Hochschule Darmstadt

Steht ein Neubau oder eine Sanierung an, ist es heutzutage selbstverständlich, möglichst energieeffizient zu planen. Zumindest, was Dämmung oder auch Heizung angeht. Noch zu wenig mitgedacht wird die technische Gebäudeinfrastruktur. Wie fügt sich etwa ein Klimaanlagensystem energieeffizient in das Gebäude ein? Wie ein Aufzug oder ein Rechnerraum? Hier kommen Ingenieurinnen und Ingenieure für energieeffiziente Wohn- und Gebäudetechnologie ins Spiel, die das Bauvorhaben aus Sicht der Infrastruktur im Blick haben. Am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule Darmstadt (h_da) startet im Wintersemester 2014/15 der neue Bachelorstudiengang „Gebäudesystemtechnik: Energieeffiziente Wohn- und Gebäudetechnologie“, in dem Studierende lernen, Gebäude systematisch in Bezug auf Energie- und Informationsflüsse zu planen, zu analysieren, zu optimieren und ökologisch zu bewerten. Studieninteressierte können sich ab dem 15. Mai an der Hochschule Darmstadt um einen Studienplatz bewerben.

In sechs Semestern lernen die Studierenden die Entwicklung technisch intelligenter Gebäudelösungen in Neubauten und Sanierungsobjekten und ihren energieeffizienten und umweltschonenden Einsatz. Das kann der Aufzug sein, der je nach Auslastung gesteuert wird. Oder Rechnerräume, in denen die abstrahlende Wärme genutzt wird. Oder es geht um technische Regelungen, die Schwankungen in Raumtemperatur und Feuchtegehalt auffangen und zur Reduzierung des Energieverbrauchs beitragen. „Hierfür braucht es Ingenieurinnen und Ingenieure mit Systemverständnis, die ein Gebäude technisch aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten können“, sagt Prof. Dr. Karl Kleinmann, Studiendekan am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik.

Aus diesem Grund gibt es nach der Grundlagenvermittlung im ersten Studienabschnitt mehrfach interdisziplinäre Vernetzungen, insbesondere mit den Fachbereichen Bauingenieurwesen und Architektur. „Wechselwirkung zwischen Architektur und Technik“ nennt sich beispielsweise eine Lehrveranstaltung. Schnell folgen Teamprojekte mit Aufgabenstellungen aus der Praxis. Die Studierenden erhalten hier im Kontakt mit Experten aus der Wirtschaft Gelegenheit zur Teilnahme an interdisziplinären Projekten. Ein Beispiel: die Entwicklung innovativer Wohn-Prototypen in Kooperation mit dem Bauverein Darmstadt und dem Institut Wohnen und Umwelt.

Zu den vermittelten Studieninhalten  zählen die intelligente technische Gebäudeausrüstung, die Gebäudeautomation und die Gebäudekommunikation. Da geht es zum Beispiel um energieeffiziente Lösungen für den Brand- und Einbruchschutz bis hin zu Komfortlösungen für das „Smart Home“: dazu gehören intelligente Thermostate  die lernen und kommunizieren, oder Staubsauger, die reagieren, wenn Staub die Energieleitung beeinträchtigt.

Breit ist das berufliche Betätigungsfeld für die an der Hochschule Darmstadt ausgebildeten Ingenieurinnen und Ingenieure für energieeffiziente Wohn- und Gebäudetechnologie. Sie finden eine Beschäftigung in Ingenieurbüros, die ihren Kunden qualifizierte und energieoptimierte Komplettlösungen anbieten möchten. Sie arbeiten für Planungs- und Beratungsunternehmen, im technischen Gebäudemanagement, in der Energiewirtschaft oder auch im Bereich Energieberatung im gewerblichen wie privaten Segment.

Weiterqualifizierung im neuen dualen Masterstudiengang „Energieeffiziente Systeme in Kälte-, Klima- und Elektrotechnik“
Neben dem direkten Berufseinstieg haben die Bachelorabsolventinnen und -absolventen aber auch die Gelegenheit, sich an der Hochschule Darmstadt weiter zu qualifizieren. Hierfür startet ebenfalls im Wintersemester der neue duale Masterstudiengang „Energieeffiziente Systeme in Kälte-, Klima- und Elektrotechnik“ – einer der wenigen dualen Masterstudiengänge bundesweit. Ziel des viersemestrigen Studiengangs ist es, die Studierenden zu Ingenieurinnen und Ingenieuren auszubilden, die Optimierungsprozesse in der Kälte-, Klima- und Elektrotechnik entwickeln, umsetzen und in den Markt einführen können. Durch die duale Struktur wird ein direkter Transfer des erlernten Wissens in die Praxis ermöglicht. Der Studiengang wurde in Kooperation mit Unternehmen und der Europäischen Studienakademie Kälte-Klima-Lüftung (ESaK) entwickelt und wird gemeinsam mit der ESaK durchgeführt.

Bewerbung
Studieninteressierte können sich für den Bachelorstudiengang Gebäudesystemtechnik ab dem 15. Mai und für den dualen Masterstudiengang Energieeffiziente Systeme in Kälte-, Klima- und Elektrotechnik ab sofort an der Hochschule Darmstadt bewerben. Detaillierte Informationen zum Bewerbungsverfahren an der Hochschule Darmstadt finden sich unter:
www.h-da.de/bewerbung

Weitere Informationen zu beiden neuen Studiengängen unter:
www.eit.h-da.de/studieninteressierte-eit