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EU-Kommission macht h_da und Partner-Hochschulen zur „European University“

Die Hochschule Darmstadt (h_da) ist künftig Teil der „European University of Technology“. Die acht beteiligten Hochschulen überzeugten die EU-Kommission mit ihrer Vision einer vernetzten europäischen Hochschule. Gemeinsam wollen die Hochschulpartner ihre Qualität und Wettbewerbsfähigkeit verbessern sowie europäische Werte und Identität fördern. Vom Zusammenwachsen der Hochschulen könnten künftig zahlreiche Hochschulmitglieder profitieren – Studierende etwa von einer besseren gegenseitigen Anerkennung von Studienleistungen. Zu den Unterstützern des Vorhabens gehört auch der EU-Kommissar Thierry Breton. Die h_da ist eine von nur zwei ausgewählten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland.

Von Nico Damm

Das Konsortium unter der Federführung der Technischen Universität Troyes vereint 100.000 Studierende und 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Allianz mit dem Namen „European University of Technology“, kurz „EUt+“, erhält zunächst eine Förderung in Höhe von fünf Millionen Euro – mit guten Aussichten auf zusätzliche EU-Mittel. In einem Pilotprojekt wollen die Partner zunächst die Schwerpunkte der Kooperation erarbeiten. Hierzu könnten etwa der erleichterte Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern über längere Zeiträume zählen – sowie die engere Abstimmung von Lehrinhalten, damit Studierende Module nahtlos auch an einer Partnerhochschule belegen können. Am Ende dieser Entwicklung könnten sogar gemeinsame europäische Studienabschlüsse stehen. Hintergrund des Zusammenschlusses ist die gemeinsame Erkenntnis, dass globale Herausforderungen wie der Klimawandel, die Ressourcenübernutzung und wachsende Ungleichheit sowie die sozialen Folgen der Digitalisierung nur gemeinsam gelöst werden können.

“Ein zentrales Ziel der h_da als global vernetzte, regional verankerte Hochschule ist es, kreative und praxistaugliche Lösungen zu aktuellen Herausforderungen beizutragen. Mit exzellenter Lehre und Forschung werfen wir einen ganzheitlichen Blick auf Technologie und die großen Fragen unserer Zeit. Als Teil einer Europäischen Hochschule bündeln wir nun unsere Kräfte und beschreiten ganz neue Wege in der Hochschulentwicklung”, sagt h_da-Präsident Prof. Dr. Ralph Stengler. 

Mit den Partnerhochschulen arbeitet die h_da größtenteils schon seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammen, etwa im Rahmen gemeinsamer Forschungsprojekte, Studiengänge, Erasmus-Mobilität und Promotionen. Die Einrichtungen verbindet ein Schwerpunkt auf Technik, der die Bedürfnisse von Mensch und Umwelt nicht aus dem Blick verliert. Absolventinnen und Absolventen sollen nicht nur technisch auf dem neuesten Stand sein. Sie sollen auch soziale Verantwortung übernehmen können und zu politischer Teilhabe ermuntert werden. Den Grundstein für die europäische Hochschule legten die Hochschulleitungen am 4. Februar mit einer gemeinsamen Absichtserklärung.

Das Konsortium

Die acht Partner der EUt+ sind :

  • Hochschule Darmstadt (Deutschland)
  • Rīgas Tehniskā universitāte (Lettland)
  • Technological University Dublin, Technologische Universität Dublin (Irland)
  • Технически университет София, Technische Universität Sofia (Bulgarien)
  • Τεχνολογικό Πανεπιστήμιο Κύπρου, Technische Universität Zypern (Zypern)
  • Universidad Politécnica de Cartagena (Spanien)
  • Universitatea Tehnică din Cluj-Napoca (Rumänien)
  • Université de technologie de Troyes (Frankreich)

 

Grundsätze der Initiative "EUt+"

EUt+ baut auf einer gemeinsamen Vision auf, dem zentralen Gedanken "Think human first" (zuerst an den Menschen denken), von dem grundlegenden Prinzipien abgeleitet sind:

  • Entwicklung von Technologien, die vor allem menschlich orientiert sind
  • Vielfalt und Mehrsprachigkeit als Chance nutzen
  • Entwicklung einer integrativen Hochschule für alle

Starkes studentisches Engagement

Am Erfolg des Vorhabens hatten Studierende einen großen Anteil: Sie waren aktiv an der Konzeption der Europäischen Hochschule beteiligt. Hierzu trafen sie sich in der Vor-Corona-Zeit in Darmstadt und im rumänischen Cluj-Napoca. Dies mündete am 4. Februar 2020 in einer gemeinsamen Grundsatzerklärung der europäischen Studierenden. Dieser Austausch lebt weiter und wird über digitale Kanäle fortgeführt.

Eine vielseitig unterstützte Initiative

Die Initiative „EUt+“ hat die Unterstützung von zwei wichtigen Persönlichkeiten der europäischen Politik gewonnen: Thierry Breton, EU-Kommissar für den Binnenmarkt, und Michel Barnier, Chefunterhändler der Kommission und Leiter der Task Force für die Beziehungen zum Vereinigten Königreich. Die Initiative wird zudem von mehr als 40 assoziierten Partnern unterstützt, darunter die Europäische Gesellschaft für Ingenieurausbildung SEFI, Arbeitgeberverbände, Industrie- und Handelskammern, lokale Behörden, Gründerzentren, Alumni-Vereinigungen und mehr als 350 Unternehmen. Weitere Informationen: https://www.univ-tech.eu/

Hintergrund

Die Europäische Kommission möchte mit der „European Universities Initiative“ zur Schaffung eines europäischen Bildungsraums beitragen. In diesem Jahr waren transnationale Zusammenschlüsse europäischer Hochschulen bereits das zweite Mal aufgerufen, sich mit ihren Ideen für eine Europäische Hochschule zu bewerben.

Weitere Informationen: https://tinyurl.com/EuropeanUniversity

Fotos zum Download: https://idw-online.de/de/news750904