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Einstiegs-Angebot für Geflüchtete: Hochschule Darmstadt startet zweisemestriges Vorstudium

Die Hochschule Darmstadt (h_da) möchte sich geflüchteten Menschen weiter öffnen und Hürden beim Einstieg ins Studium abbauen. Hierzu startet sie ab April ein studienvorbereitendes Einstiegs-Angebot: das propädeutische Vorstudium. Es geht über zwei Semester und richtet sich an Geflüchtete mit Hochschulzugangsberechtigung, Bleibeperspektive und Basis-Deutschkenntnissen, die aufgrund der Fluchtsituation nicht alle für die Aufnahme eines regulären Studiums nötigen Voraussetzungen erfüllen. Zum Beispiel wegen unvollständiger Unterlagen und nicht ausreichender Sprachkenntnisse. Das Vorstudium befähigt zu den für einen Hochschulzugang nötigen Deutschkenntnissen und beinhaltet zudem ein studien- und gesellschaftsintegrierendes Lehrangebot sowie ein fachspezifisches Orientierungsangebot. Darüber hinaus richtet die Hochschule Darmstadt eine Koordinationsstelle ein. Sie vernetzt sich mit externen Partnerinnen und Partnern, berät Geflüchtete und Hochschulmitglieder und macht zum Beispiel in Gemeinschaftsunterkünften und Wohnstätten auf das Einstiegs-Angebot der h_da aufmerksam. Finanziert werden die Maßnahmen überwiegend mit Fördermitteln des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Die Hochschule Darmstadt hatte hierfür 127.480 Euro aus dem Innovations- und Strukturentwicklungsbudget erhalten.

Bereits seit einigen Monaten engagieren sich Professorinnen und Professoren sowie Studierende der h_da für Geflüchtete. So unterstützten beispielsweise Studierende aus dem Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit bei der Registrierung von unbegleiteten Minderjährigen in Aufnahmeeinrichtungen. Parallel hierzu entwickelte eine Projektgruppe bestehend aus Präsidium, Professorinnen sowie Vertreterinnen und Vertretern von Sprachenzentrum, Student Service Center, International Office und Verwaltung das zweisemestrige Vorstudium.

Das propädeutische Einstiegs-Angebot beinhaltet als wesentlichen Baustein ein vom Sprachenzentrum der Hochschule Darmstadt konzipiertes, intensives Sprachkursangebot. Es umfasst Präsenzkurse an der h_da wie auch unterstützende E-Learning-Einheiten. Ziel ist das Absolvieren des Sprachniveaus C1 nach dem europäischen Referenzrahmen, beziehungsweise das Bestehen der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH). Des Weiteren erwartet die Teilnehmenden ein studien- und gesellschaftsintegrierendes Lehrangebot mit interkulturellen Trainings und Kursen zum wissenschaftlichen Lernen sowie zum deutschen Studiensystem. Das fachspezifische Angebot umfasst Kurse, die inhaltlich auf ein anschließendes Vollstudium vorbereiten. Im Vorstudium erbrachte Leistungen können bei der Aufnahme eines entsprechenden regulären Studiums anerkannt werden.

Darüber hinaus richtet die Hochschule Darmstadt eine Koordinationsstelle ein, die hochschulweit und hochschulübergreifend zum Thema Geflüchtete ansprechbar ist. Sie nimmt Anfragen entgegen, begleitet und berät die Studierenden vor und während des Vorstudiums und vernetzt sich mit allen Beteiligten innerhalb der Hochschule sowie mit externen Partnern, etwa Behörden, Vereine, Initiativen sowie Aufnahmeeinrichtungen und Wohnstätten für Flüchtlinge. Vorgesehen sind zudem Weiterbildungsangebote für Hochschulmitglieder, um noch stärker für Migrationsaspekte zu sensibilisieren.

Geplant ist darüber hinaus ein psychosoziales Beratungsangebot, das sich an traumatisierte Studierende richtet. Außerdem ist der Einsatz von mehrsprachigen studentischen Studienberaterinnen und Studienberatern vorgesehen, die den Neuankömmlingen als Mentorinnen und Mentoren zur Seite stehen und diese auch in das studentische Leben integrieren.

"Wir möchten uns geflüchteten Menschen dauerhaft öffnen und sprechen hierbei nicht nur Studieninteressierte an, sondern auch geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Es ist uns wichtig, für sie faire und nachhaltige Angebote zu etablieren", sagt Prof. Dr. Manfred Loch, Vizepräsident für Studium, Lehre und studentische Angelegenheiten. Denkbar ist, das zweisemestrige Vorstudium zu verstetigen und künftig auch für andere internationale Studieninteressierte zu öffnen.

Auf www.h-da.de/refugees hat die Hochschule Darmstadt kompakte Informationen zu den Angeboten für Geflüchtete aufbereitet. Bis zur Einrichtung der Koordinationsstelle ist Susan Espig aus dem Student Service Center der h_da Ansprechpartnerin für Geflüchtete und Unterstützende. Susan Espig ist erreichbar unter 06151-1689-43 und unter susan.espig@h-da.de

Auch auf der info messe der Hochschule Darmstadt am 7. April bietet das Student Service Center Informationen für Geflüchtete: in englischsprachigen Vorträgen zu studienrelevanten Themen (Ort: Hochhaus, Schöfferstraße 3, 11. OG, Räume 11.02 und 11.03. Weitere Informationen: www.infomesse.org).