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Heidt

Hochschule Darmstadt erhält erstes „Labview“-Kompetenzzentrum

Das am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der Hochschule Darmstadt (h_da) angesiedelte „Competence Center For Applied Sensor Systems“ (CCASS) ist vom Hard- und Software-Hersteller National Instruments zum ersten „Labview Competence Center for High-Assurance System Development“ (CAS) ernannt worden. Damit kommt der h_da in der Anwendung der Software „Labview“, häufig eingesetzt in der Test- und Prüfautomation, eine zentrale Rolle zu. Die Entwicklungsumgebung „Labview“ macht es möglich, Maschinen in Zukunft per Handbewegung auf dem Tablet-Computer grafisch zu programmieren, ohne dass der Anwender dafür eine komplexe Programmiersprache lernen muss. Unter Leitung von h_da-Professor Markus Haid wird es die Aufgabe des neuen Zentrums sein, einen Anwendungsstandard für „Labview“ in sicherheitskritischen Bereichen wie der Medizintechnik oder Luft- und Raumfahrt zu entwickeln.

Bisher gibt es keinen Standard für die Anwendung der grafischen Programmiersprache „Labview" in sicherheitskritischen Bereichen. „In Zukunft könnte es möglich sein, diese intuitive Programmiersprache auch dort standardisiert einzusetzen “, sagt Prof. Dr. Markus Haid. Mit wenigen Handbewegungen auf dem Tablet-PC könne zum Beispiel ein Pharmakologe ohne Informatik-Kenntnisse via „Labview“ eine Maschine programmieren, die seine Probe über einen festgelegten Zeitraum dreht oder schüttelt. Diese intuitive Art der Programmierung hält Haid für zukunftsweisend.

Haid organisiert neben der Wissensvermittlung im Rahmen des Lehrplans auch fünftägige Seminare, in denen der Umgang mit der Programmiersprache vertieft wird. In diesen für die Studierenden freiwilligen und kostenlosen Veranstaltungen hat das CCASS über 700 Studierende geschult und damit eine wichtige Qualifikation in der Test- und Prüfautomation vermittelt. Seit 2009 ist das CCASS „Labview Academy“.

„Unser Ziel ist es, einen Standard für die Anwendung von Labview im sicherheitskritischen Bereich zu entwickeln“, sagt Markus Haid. Das CAS soll mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie Zertifizierungsstellen wie dem TÜV diesen neuen Standard erarbeiten. „Das CAS wird hier eine zentrale Rolle übernehmen und zwischen den Partnern vermitteln“, sagt Haid. Die neuerliche Aufwertung des Darmstädter Zentrums stärke die Rolle der h_da als nachgewiesenes Kompetenzzentrum für Zertifizierungen in „Labview“. In Master- und kooperativen Doktorarbeiten soll die entsprechende Forschung weiter vertieft werden.

„Das Kompetenzzentrum CAS an der h_da ist das weltweit erste und einzige seiner Art“, sagt Prof. Dr. Arnd Steinmetz, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftliche Infrastruktur der h_da. „Bei der Entwicklung der Labview-Standards wird es deshalb eine Führungsrolle einnehmen. Darauf sind wir sehr stolz.“

„Professor Haid kann neben seiner Labview-Kompetenz durch seine berufliche Vergangenheit auf Erfahrungen im sicherheitskritischen Umfeld zurückgreifen.“, sagt Rahman Jamal, Global Technology & Marketing Director bei National Instruments. „Aufgrund seiner Tätigkeit als Ingenieur und Projektleiter in der Entwicklung ist er mit sicherheitskritischen Systemen wie Airbagsteuergeräten, Automatisierungsanlagen oder medizinischen Geräten gut vertraut. Dies war auch in der Summe ausschlaggebend, das CCASS zum ersten weltweiten CAS zu ernennen.“