Die Hochschule Darmstadt (h_da) und ihre sieben Partneruniversitäten haben mit der European University of Technology (EUt+) den Sprung in die zweite Förderphase der Europäischen Hochschulinitiative geschafft. Das hat die EU-Kommission am Montag (3.7.2023) bekannt gegeben. Die acht Partner überzeugten mit ihrem konsequent angestrebten Ziel, langfristig zu einer europäischen Hochschule mit Standorten in ganz Europa zu verschmelzen. Von November 2023 bis November 2027 erhalten die EUt+-Hochschulen rund 14,5 Millionen Euro an Fördergeldern. Davon entfallen gut 1,4 Millionen Euro auf die h_da.
Von Christina Janssen, Redakteurin Hochschulkommunikation
Mit 96 von 100 Punkten stellte die EU-Kommission dem Förderantrag von EUt+ Bestnoten aus. Als besondere Stärke hoben die Gutachter den erkennbaren Willen hervor, eine europäische Universität neuen Typs zu gründen mit dem Ziel, langfristig zu einer Entität zu verschmelzen. „Der Sprung in die zweite Runde ist ein großartiger Erfolg“, so h_da-Präsident Prof. Dr. Arnd Steinmetz. „Unsere Vision, eine wirklich europäische Hochschule zu werden – mit Campussen von West- bis Osteuropa – unterscheidet uns von anderen Allianzen und macht uns einzigartig.“
Von West bis Ost, von Nord bis Süd: Neben der h_da sind bislang Universitäten aus Irland, Lettland, Frankreich, Spanien, Zypern, Rumänien und Bulgarien Teil des Netzwerks. Nach der erfolgreich abgeschlossenen dreijährigen Pilotphase kommt nun eine weitere Hochschule hinzu. Die künftig somit neun Partner haben sich für die nächsten Jahre ein straffes Arbeitsprogramm vorgenommen: Mobilitätsformate sollen ausgeweitet, die Arbeit an gemeinsamen Abschlüssen u.a. in den Ingenieurstudiengängen intensiviert und eine EUt+-Forschungsstrategie erarbeitet werden. Auch eine gemeinsame IT-Infrastruktur soll entstehen, ebenso ein juristisches Rahmenwerk für die Hochschulallianz.
„Think human first“, lautet der Leitspruch der Hochschulinitiative. Timothée Toury, EUt+ Secretary General, fasst die Mission von EUt+ so zusammen: "Uns alle eint der Wunsch, die Gesellschaft voranzubringen und die großen Herausforderungen unserer Zeit zu adressieren.“ Ziel der beteiligten Hochschulen sei es deshalb, kreative und praxistaugliche Lösungen zu entwickeln – durch exzellente Lehre und Forschung über europäische Grenzen hinweg. „Im Rahmen einer Europäischen Hochschule können Ideen und Forschungsansätze gebündelt werden“, erläutert Prof. Dr. Nicole Saenger, h_da-Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltige Entwicklung. „So beschreitet die h_da mit ihren Partnern ganz neue Wege in der europäischen Hochschulentwicklung.“
Für die Hochschulangehörigen bedeutet das intensive Arbeit an ambitionierten Projekten, aber auch neue berufliche Perspektiven: Die Beschäftigtenmobilität wird in den nächsten Jahren gestärkt. Ob Wissenschaftlerin oder Sachbearbeiter – alle sollen die Möglichkeit haben, Partnerhochschulen zu besuchen und sich dort mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. Das in diesem Jahr begonnene Fremdsprachenprogramm für Beschäftigte wird fortgeführt und ausgebaut. Und natürlich soll es auch für die Studierenden noch einfacher werden, Zeit an einer EUt+-Partneruni zu verbringen. Neben den klassischen Auslandssemestern sind künftig mehr alternative Formate wie kurze Workshops im Ausland oder Blended Intensive Programmes (BIP) möglich.
Nicht zuletzt ist die European University of Technology auch für die Wissenschaftsstadt Darmstadt ein Gewinn, betont h_da-Präsident Steinmetz: „Der sich intensivierende internationale Austausch wird nicht nur unsere Hochschule bereichern, sondern auf die ganze Stadt ausstrahlen – auf die Wissenschaftslandschaft, das Kulturleben und das Miteinander insgesamt.“
Die bisherigen acht Partner der EUt+ sind :
- Hochschule Darmstadt (Deutschland)
- Rīgas Tehniskā universitāte (Lettland)
- Technological University Dublin, Technologische Universität Dublin (Irland)
- Технически университет София, Technische Universität Sofia (Bulgarien)
- Τεχνολογικό Πανεπιστήμιο Κύπρου, Technische Universität Zypern (Zypern)
- Universidad Politécnica de Cartagena (Spanien)
- Universitatea Tehnică din Cluj-Napoca (Rumänien)
- Université de technologie de Troyes (Frankreich)
Hintergrund
Die Europäische Kommission möchte mit der „European Universities Initiative“ zur Schaffung eines europäischen Bildungsraums beitragen. Inzwischen existieren insgesamt 51 europäische Hochschulallianzen in unterschiedlichen Förder- und Entwicklungsstadien.