Von Simon Colin, Redaktuer Hochschulkommunikation
Die EU-Vorgaben stellen die Branche vor neue Herausforderungen. Künftig muss sie im Sinne der Circular Economy (Kreislaufwirtschaft) schon beim Design der Produkte deren gesamten Lebenszyklus im Blick haben – bis hin zur Wiederverwendung der eingesetzten Materialien, so dass sich der Stoffkreislauf schließt.
Folglich sind zum Beispiel die Stoffe danach auszuwählen, ob sie sich getrennt wiederverwenden lassen, mit möglichst wenig Chemikalien auskommen und trotzdem den Komfort von Outdoor-Textilien gewährleisten. Um das Produktdesign bei dieser neuen Herausforderung zu unterstützen, haben die h_da-Studierenden aus dem Master-Studiengang RASUM (Risk Assessment and Sustainability Management) ein Ampelsystem entwickelt, das Materialien danach einteilt, wie gut sie sich später recyceln lassen. Vaude möchte dieses Ampelsystem in seine Design-Strategie übernehmen: Ein so genanntes „Circulator-Tool“ hilft den Produkt-Designenden, recyclingfähige Materialien auszuwählen.
Die Studierenden haben das Unternehmen auch darin unterstützt, zu definieren, welche Partner in der Kreislaufwirtschaft einzubeziehen sind, wenn es um das Lebensende und Recycling eines Produktes geht. Hierzu zählen zum Beispiel Anbieter von Rückholsystemen für ausgediente Textilien, Unternehmen für Recyclingtechnologien oder Anbieter von Kennzeichnungstechnologien, über die sich jederzeit die Stoffzusammensetzung in Produkten nachvollziehen lässt.
Hieraus entstand das Konzept des „O-Cert-Netzwerks“ (Outdoor Circular Economy’s round table). Es soll der stärkeren branchenübergreifenden Zusammenarbeit dienen und künftig auch unterschiedliche Beteiligte der Kreislaufwirtschaft an einen virtuellen Tisch bringen. Vaude möchte dieses Konzept nun in Branchenverbände einbringen.