Constantin Boes und Kira Eisel sind Trägerin und Träger des Merck-Preis für Design im Sommersemester 2022. Die Auszeichnung ist mit 1.000 Euro pro Person dotiert und würdigt die Gestaltungsleistungen am Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt (h_da). Vergeben wird der Preis vom Förderverein des Fachbereichs mit Unterstützung der Firma Merck. Prämiert werden herausragende, richtungsweisende Abschlussarbeiten auf den Gebieten Kommunikations-Design und Industrie-Design.
Constantin Boes erhält den Merck-Preis für Design in der Kategorie Industrie-Design. Mit seinem Raumkonzept „Mikado“ für urbane Flächen möchte er freigewordene Areale im städtischen Raum als Aufenthaltsort für Menschen nutzbar machen und aufwerten. Das modulare System lässt sich auf Plätzen, gesperrten Straßenabschnitten oder freien Parkplatzflächen umsetzen. Auf Bänken und Tischen, in Schaukeln und Hängematten können Menschen verweilen und einander begegnen. Untergrund ist ein hölzerner Steg, auf dem sich die Requisiten montieren lassen. Ein Sonnensegel und auch Pflanzen tragen zu gutem Klima bei.
„Die Welt ist im Wandel und Veränderungen bringen nicht nur Herausforderungen, sondern auch Gestaltungsfreiräume mit sich“, kommentiert die Jury. „Einen davon hat Constantin Boes erkannt und etwas Cleveres entwickelt. Seine Arbeit unterstützt Menschen darin, sich ihren städtischen Raum zurückzuerobern und sich zu begegnen“. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Tino Melzer.
Kira Eisel erhält den Merck-Preis für Design in der Kategorie Kommunikations-Design. In ihrer Diplomarbeit befasst sie sich mit dem digitalen Fußabdruck, den Menschen im Internet hinterlassen. Hierbei nimmt sie ihre eigenen Datenspuren der vergangenen neun Jahre ins Visier und fokussiert sich auf den Google-Standortverlauf. Diesen Gigabyte-Datenberg hat Kira Eisel auf verschiedene Weise visualisiert und illustriert: Auf einer Website, als Standortdateninstallation mit Bodenbeschriftung sowie unter anderem mit einer Postkartenserie.
Die Jury lobt den Ansatz der Arbeit, das Thema multimedial greifbar zu machen. „Der von ihr illustrierte Charakter des naiven Nutzers erscheint auf den ersten Blick viel zu harmlos für die problematische Thematik. Doch genau durch diese Harmlosigkeit ist es gelungen, für ein Thema zu sensibilisieren, ohne vordergründig didaktisch zu sein.“ Die Arbeit wurde betreut von Prof. Dr. Sabine Zimmermann.
Der Jury des Merck-Preis für Design gehören aktuell an: Julia Reidel, 1. Vorsitzende des Fördervereins des Fachbereichs Gestaltung, Tanja Zocher, Referentin Kunst & Kultur bei Merck, Julia Reichelt, Leiterin des Kunstforums der TU Darmstadt, Sibylle Maxheimer, Pressereferentin im Institut für Neue Technische Form, Alumni Benedikt Schneeberg, Träger des Merck-Preis für Design im Wintersemester 2021/22, sowie Stefanie Häffner, Alumna des Fachbereichs Gestaltung. Der Merck-Preis für Design wird zweimal jährlich parallel zur Diplomvergabe am Fachbereich verliehen.