Die Hochschule Darmstadt (h_da) wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen UNESCO-Kommission erneut als Vorbild für Nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Die „Nationale Auszeichnung – Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ wurde im Rahmen des neuen UNESCO-Programms „BNE 2030“ vergeben. Nach 2014, 2017 und 2019 wurde die h_da somit zum vierten Mal für ihre konsequente Ausrichtung auf Nachhaltige Entwicklung gewürdigt.
Von Simon Colin, Redakteur Hochschulkommunikation
„Die Hochschule Darmstadt versteht Nachhaltige Entwicklung als Querschnittsaufgabe und verankert sie entsprechend in Lehre, Forschung, Hochschulbetrieb und Transfer sowie auf europäischer Ebene als Teil der European University of Technology“, sagt Prof. Dr. Nicole Saenger, Vizepräsidentin für Forschung und Nachhaltige Entwicklung. „Wir freuen uns sehr über die wiederholte Auszeichnung als herausragender Lernort für Nachhaltige Entwicklung. Sie begegnet uns im Hochschulalltag inzwischen überall, ist Bestandteil von Ideen, Konzepten und Projekten.“
Dr. Silke Kleihauer, die den Antrag koordinierte und die Auszeichnung entgegennahm: „Wie sind stolz darauf, dass die UNESCO uns als erste hessische Hochschule und kontinuierlich würdigt. Wir nehmen es erneut als Ansporn, die h_da noch stärker darauf auszurichten, Wirtschaft und Gesellschaft angesichts der planetaren Grenzen bei den notwendigen Veränderungsprozessen zu unterstützen.“
Für Studierende der h_da ist Nachhaltige Entwicklung vom Studienstart bis zur Promotion bereits sichtbar und erlebbar. Neben nachhaltigkeitsorientierten Studiengängen wie Umweltingenieurwesen oder RASUM (Risikoabschätzung und Nachhaltigkeitsmanagement) gibt es Studiengänge mit Schwerpunkten, etwa Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Umwelt und Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit Lehrenden und Beschäftigten haben Studierende zudem die Gelegenheit, sich in der hochschulweiten „Initiative:Nachhaltige Entwicklung (i:ne) einzubringen, eine der Keimzellen des nach-haltigen Engagements in der h_da, hervorgegangen aus dem hochschulweiten Begleitstudium „Sozial- und Kulturwissenschaften“.
Auch in Forschung und Transfer ist Nachhaltigkeit interdisziplinär verankert. Am bundesweit ersten Promotionszentrum für Nachhaltigkeitswissenschaften kann der akademische Grad eines Doktors der Nachhaltigkeitswissenschaften (Dr. rer. sust.) erworben werden. In Forschungsprojekten mit Unternehmen, NGOs, europäischen Behörden oder anderen wissenschaftlichen Einrichtungen geht es darum, nachhaltigkeitsorientierte Veränderungsprozesse zu initiieren. So können etwa Unternehmen ihr Chemikalienmanagement proaktiv ausrichten oder digitalisiert die Transparenz in den Lieferketten verbessern. Eine Schlüsselrolle spielt seit 2018 das Transfervorhaben „s:ne – Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung“, in dem Forschende der h_da gemeinsam mit externen Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung an konkreten Umsetzungsmaßnahmen arbeiten.
Hintergrund zur Auszeichnung
2020 riefen die Vereinten Nationen die „Dekade des Handelns“ aus, um die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) bis 2030 zu erreichen. Die UNESCO startete ihr neues Programm „Bildung für nachhaltige Entwicklung: die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen“ (kurz „BNE 2030“). Darin zeichnen das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission Initiativen aus, die die Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele fördern und Menschen befähigen, Veränderungen zu bewirken. Eine Auszeichnung bescheinigt erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerbern die Förderung qualitativ hochwertiger Bildungsangebote sowie wirkungsvolles und zukunftsorientiertes Engagement mit Tragweite für eine nachhaltige Entwicklung. Die ausgezeichneten Initiativen stellen sich auf der BNE-Akteurkarte vor. Sie profitieren von Austausch und Vernetzung in einem Netzwerk hochwertiger Bildungsinitiativen zur Nachhaltigen Entwicklung.