Zu gestalterischen Open Air-Medienkunst-Workshops luden Studierende vom Mediencampus der Hochschule Darmstadt (h_da) interessierte Menschen aus Dieburg ein. Die Studierenden haben die Ergebnisse dieser „StadtWerkstatt Medien“ inzwischen künstlerisch aufbereitet und zeigen sie am ersten Februarwochenende in der Ausstellung „Begegnungen in Dieburg“ im Museum Schloss Fechenbach (Eulengasse 8, 64807 Dieburg). Der Eintritt ist frei.
Von Simon Colin, Redakteur Hochschulkommunikation
Mehr als 80 Teilnehmende hatten sich bei den Workshops auf dem Marktplatz Anfang Dezember 2022 mit digitalen Medien beschäftigt und hierbei medienkünstlerisch betätigt. Die Studierenden aus dem Studiengang Internationale Medienkulturarbeit haben die Resultate für die Ausstellung anschließend interpretiert, neu zusammengesetzt und als Medienskulptur inszeniert – frei nach Joseph Beuys Idee der „Sozialen Plastik“, nach der jeder Mensch künstlerische Fähigkeiten besitzt.
Sechs teils interaktive Mixed Media-Installationen erwarten das Publikum nun im Museum Schloss Fechenbach. Sie thematisieren auch Probleme, die sich im Umgang mit digitalen Medien zeigen. „It´s a Witch!“ konfrontiert das Publikum mit dem Vorwurf der Hexerei und bezieht sich hierbei einerseits auf digitale Hexenjagden im Internet, die Menschen oftmals wahllos mit Hass und Fake News überschütten. Andererseits ist das Exponat eine Referenz auf die Historie der Dieburger Hexenprozesse, die in einer eigenen Ausstellung im Museum Schloss Fechenbach thematisiert wurden.
Wie unmittelbar Hass und Hetze auf unschuldige Menschen einströmen, verdeutlicht das Exponat „Spieglein, Spieglein an der Wand – Das Internet der Feindseligkeit“. Es lädt zur vermeintlich harmlosen Interaktion ein, die sich jedoch direkt rächt. Ansonsten aber wird die Interaktionslust des Publikums harmonisch belohnt: „Blitzgedanke – Dieburgs versteckte Geschichten“ lädt dazu ein, in einem QR-Code-Memory bekannte Dieburger Sehenswürdigkeiten zu entdecken. In „Body Shake – Deine Bewegung als künstlerischer Ausdruck“ wird das Zusammenspiel von Musik und Bewegung per VR-Brille erlebbar. „Fermosa Fragmentis/Schadenfreude“ zeigt von Workshop-Teilnehmenden zerschlagenes Keramik als digitales Kunstwerk.
Für den Workshop „Dieburgs Echokammer“ hatte das Museum Schloss Fechenbach Archivmaterial aus Dieburg und Hessen zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse des Workshops werden in der Ausstellung auf ein Kleidungsstück projiziert, das vor Ort von Studierenden getragen und präsentiert wird.
Öffnungszeiten der Ausstellung
Die öffentliche Vernissage zur Ausstellung findet statt am Freitag, 03.02., um 18.30 Uhr im Museum Schloss Fechenbach. Es sprechen unter anderem Dieburgs Bürgermeister Frank Haus und h_da-Präsident Prof. Dr. Arnd Steinmetz. Am Samstag, 04.02., und Sonntag, 05.02., ist die Ausstellung von jeweils 11 bis 17 Uhr geöffnet. Studierende sind vor Ort und beantworten Fragen des Publikums.
Hintergrund zur Ausstellung
„Begegnungen in Dieburg“ ist eine gemeinsame Ausstellung des Masterstudiengangs Internationale Medienkulturarbeit mit dem Museum Schloss Fechenbach. Die künstlerische Gesamtleitung liegt bei Klaus Schüller, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der h_da. Für die Studierenden ist die Ausstellung ein reales Praxisprojekt. Ausstellungen zu kuratieren, zu organisieren und durchzuführen wird künftig zu ihrem professionellen Berufsalltag gehören.
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