Das auf zwei Jahre angelegte Projekt „Interkulturalität in Theorie und Praxis: Begriffliche und anwendungsbezogene Perspektiven“ wurde von Frau Professor Dr. Nicola Erny geleitet und bot in der Zeit vom Wintersemester 2016/2017 bis inklusive des Sommersemesters 2018 mehrere Lehr-/Veranstaltungen an. Diese sind fachbereichsübergreifend für alle Studierenden der h_da zugänglich und zum Teil öffentlich gewesen und waren integriert im Sozial- und Kulturwissenschaftlichen Begleitstudium des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften.
Das Projekt wurde durch Mittel zur Qualitätssicherung von Studium und Lehre (QSL) ermöglicht.
Das Projekt ist in einer vierstufigen Konzeption zur Thematik entwickelt worden, die sich über einen Zeitraum von vier Semestern erstreckte und sich sowohl an alle Studierende als auch speziell an geflüchtete Studierende der h_da wendete:
Ein wesentliches Ziel der Auseinandersetzung mit dem Thema Interkulturalität besteht darin, Wege zu einer gewaltfreien interkulturellen Verständigung zu eröffnen, Integrationsperspektiven aufzuzeigen und somit rassistischen, geschlechterdiskriminierenden, kulturalistischen, religiösen und politischen Instrumentalisierungen des Kulturellen entgegenzuwirken. Das Projekt hat hierbei auch regulär und geflüchtete Studierende der h_da zusammengeführt, um einen besonders vielschichtigen Austausch zu ermöglichen. Die Beschäftigung mit der Theorie und der Praxis der Interkulturalität fördert entsprechend das Verständnis der Funktion des sozialen Ordnungsrahmens (politische Organisationen, Wirtschaftsformen, moralische Traditionen, Verhältnis zu Wissen und Kunst) sowie die Kompetenz, den kulturellen Prozess, in dem der Einzelne lebt, selbst mitzubestimmen und zu gestalten. Gestärkt werden durch die Teilnahme am Projekt sowohl die individuelle als auch die gesellschaftliche Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme des Individuums sowie Wege hin zu Toleranz; Akzeptanz von Vielfalt und Entwicklung eines differenzierten Menschenbildes werden entwickelt. Die Beteiligung von verschiedenen Akteuren an allen vier Projektelementen diente darüber hinaus einer konsequenten Problemorientierung sowie der Eröffnung weiterführender Fragestellungen und damit verbundenen Lösungswegen im Kontext gesellschaftsrelevanter Perspektiven.
*In jedem Semester fanden mehrere Lehrveranstaltungen im Rahmen des Projektes statt, die unter anderem weiterhin im Online-Vorlesungsverzeichnis auf https://qis.h-da.de zu finden sind.
**Im Sommersemester 2018 fand zum Abschluss des Projekts eine Projektpraxisphase statt. Die teilnehmenden Studierenden mit und ohne Fluchthintergrund haben sich gemeinsam mit geflüchteten Studieninteressierten des Propädeutikums der h_da, auf den zuvor besuchten Veranstaltungen zur Interkulturalität aufbauend, gemeinsam Projekte für und mit Geflüchteten ausgesucht, um diese näher zu betrachten. Hierbei wurden u. a. Interviews geführt und dabei Einblicke in die unterschiedlichen Konzepte gewonnen und die Motivation der meist Ehrenamtlichen, die zielgruppenorientierten Bedarfe, diverse Hürden und zukünftige Ziele erörtert. Somit wurde den Studierenden die Möglichkeit gegeben, ihr zuvor erarbeitetes Wissen praktisch anzuwenden und konkrete Möglichkeiten zur Gestaltung unserer Gesellschaft im Rahmen der Integration von Geflüchteten kennenzulernen, die einen gewinnbringenden interkulturellen Austausch und eine Stärkung des gemeinschaftlichen Verantwortungsgefühls fördern.
Projektleitung
Prof. Dr. Nicola Erny
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
+49.6151.16-38733
Nicola Erny
Projektkoordination
Melike Kisinbay, M. A.