Auch nach einer Reihe von Jahren ist die Studienzeit am Fachbereich Informatik (FBI) für viele immer noch unvergesslich. Eine Gruppe von Ehemaligen, die alle vor ungefähr 30 Jahren ihren Studienabschluss am Fachbereich Informatik erlangt hatten, nahm dies zum Anlass, sich nach der langen Zeit wieder in Darmstadt zu treffen. Im Vorfeld leisteten Michael Tümmel, Monika Becker (geb. Höhne), Julietta Rentz (geb. Esser) und Annette Rüb (geb. Fink) viel Detektivarbeit u.a. mit Anfragen bei Einwohnermeldeämtern und Telefonaten auch manchmal zu Menschen, die nicht die Gesuchten waren. Von ehemals 80 Studenten konnten sie 65 ausfindig machen. Das Interesse an einem Treffen war groß, so dass die finale Organisation starten konnte. Für einen Besuch der Hochschule im Rahmen dieses Wiedersehens kontaktierte Martin Völker den Alumnibeauftragten des Fachbereichs Prof. Jens-Peter Akelbein.
Am Samstag, den 20.9.2014 war es dann soweit. Vormittags nahmen zehn Alumni die Gelegenheit wahr, ihren „FBI“ zu besuchen. Prof. Akelbein gab der Gruppe einen Überblick, wie sich der Fachbereich heute darstellt, welche Vielfalt an Studienangeboten und internationalem Austausch mittlerweile geboten wird, und dass Forschung mittlerweile zum Alltag an einer Hochschule gehört. Erstaunen gab es darüber, dass der damalige Frauenanteil von circa einem Drittel eines Jahrgangs über die Zeit deutlich kleiner wurde und heute aktiv versucht wird, wieder mehr Frauen für den sehr attraktiven Beruf als Informatikerin zu begeistern. Prof. Henner Schneider führte die Gruppe im Anschluss durch die von ihm aufgebaute Informatiksammlung und konnte viel darüber berichten, mit welchen Mitteln früher gelehrt wurde und auf welchen Wegen so manches einzigartige Ausstellungsstück in die Sammlung gelangte. Von den Wurzeln der Informatik ging es dann in die aktuelle Forschung. Aus dem In-Car-Multimedia-Labor demonstrierte Pierre Schnarz eindrucksvoll, wie eingebettete Systeme im automobilen Bereich zukünftig den Ausblick aus dem Fahrzeug gestalten und mit heute üblichen Bordinstrumenten zusammenwachsen. Weitere durch studentische Projekte entstandene Demonstrationen wie die Simulation von Luftbewegungen im Sandkasten zeigten die Vielfalt der Möglichkeiten des Ausprobierens neuer Techniken am Fachbereich auf.
Zum eigentlichen „30-Jahre-Abschluss FBI“-Fest ab 15 Uhr im Oberwaldhaus kamen dann tatsächlich 40 Ehemalige zusammen. Auch der damalige Dekan Prof. Hans Scholz, sein damaliger Stellvertreter Prof. Werner Burhenne und der weiterhin im „Rechenzentrum“ tätige Roland Galley, sowie Marion Reisert, ließen es sich nicht nehmen, an dem Wiedersehen teilzunehmen. Es war sehr aufregend. Wird man die Neuankömmlinge erkennen? Sicherheitshalber hatten die Organisatorinnen Namensschildchen vorbereitet. Doch die Meisten erkannten sich gleich wieder, auch wenn die Wenigsten in den letzten 20 Jahren Kontakt miteinander gehabt hatten. Sich nach so langer Zeit wieder zu sehen, erzeugte sehr viele herzliche Gefühle. Erst im Rückblick bemerkt man wohl, wie vertraut man einander war. Mit ehemaligen Mitstudenten kann man aber auch ganz offen über sachliche Themen wie die Situation bei der aktuellen Arbeit sprechen. Eine interessante Erfahrung war: Unabhängig wie stark man sich äußerlich verändert hat, die Gesten, das Lachen, und vor allem die Stimme, bleiben bei den meisten Menschen im Erwachsenenalter ziemlich unverändert. Und man speichert diese Informationen genau so gut wie die Gesichter ab. Bei geschlossenen Augen konnte man sich wie auf einer Zeitreise zurückversetzt in den Hörsaal von 1983 fühlen. Rundum war es ein tolles Erlebnis.
Rentz/Rüb/Hoehn/Völker/Hottmann/Akelbein