Der Campus der Hochschule Darmstadt (h_da) soll weiter zusammenwachsen. Die bauliche Entwicklungsplanung der h_da sieht vor, dass das bestehende Hochschulareal am Zentralcampus Schöfferstraße ausgebaut wird für einen noch attraktiver gestalteten Campus der kurzen Wege. Die strategische Planung blickt hierbei auf Jahrzehnte voraus. Ihre Umsetzung ist abhängig von verfügbaren Finanzmitteln des Landes Hessen.
Bereits aus dem hessischen Hochschulbauprogram „HEUREKA II-III“ finanziert sind zwei Neubauten, die 2030 in Betrieb gehen sollen. Die vorbereitenden Planungen hierfür haben bereits begonnen. Im ersten Gebäude finden vis-a-vis zu Hochhaus und Studierendenhaus künftig die Fachbereiche Soziale Arbeit und Wirtschaft eine neue Heimat auf einer freiwerdenden Fläche der ehemaligen Hausmeister-Wohnungen. Dazu räumt der Fachbereich Soziale Arbeit sein derzeitiges Domizil in der Adelungstraße, der Fachbereich Wirtschaft mit Standorten aktuell noch in Darmstadt und Dieburg erhält im Neubau erstmals eine gemeinsame Heimat. Die freiwerdenden Flächen am Campus Dieburg nutzt künftig der Fachbereich Media – Dieburg wird zum reinen Mediencampus.
Ebenfalls bis 2030 soll der Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik ein langersehntes neues Gebäude erhalten. Dieser ist seit den 90ern am Campus Schöfferstraße in einem Gebäude beheimatet, das ursprünglich nur für eine temporäre Nutzung errichtet wurde. Der Neubau soll auf dem Parkplatz zwischen der Wasserbauhalle und dem Fachbereichsgebäude der Chemie- und Biotechnologie entstehen.
Parallel zu den beiden Neubauten gestaltet die h_da ihren Freiraum und die Außenanlagen am Campus Schöfferstraße neu für eine noch bessere Aufenthaltsqualität und einen nachhaltigen und klimagerechten Bau und Betrieb. Im Sommer 2023 startet hierfür ein Ideenwettbewerb mit Realisierungsteil und integriertem Kunstwettbewerb. Die neuen Außenanlagen sollen im Verlauf des Jahres 2028 fertiggestellt sein.
Bis ins Jahr 2060 blickt die weitere bauliche Entwicklungsplanung. Sie ermöglicht eine langfristige Perspektive, ist aber noch nicht ausfinanziert. Strategisches Ziel ist, die Fachbereiche der h_da auf bestehenden Campusflächen zwischen Berliner Allee, Schöfferstraße und Birkenweg räumlich noch näher zusammenzuführen. Der Campus Haardtring soll ab 2060 nicht weiter genutzt werden und würde für eine alternative Nutzung zur Verfügung stehen. Das unmittelbar an den Haardtring angrenzende Gebäude A10 wird in den kommenden Jahren über das Investitionsprogramm „COME Hochschulen“ energetisch ertüchtigt. Vom Haardtring würde zunächst der Fachbereich Maschinenbau und Kunststofftechnik aus seinen dortigen Räumen in einen weiteren Neubau auf dem Zentralcampus ziehen. Der Bezug wäre frühestens im Jahr 2035 möglich.
Auch die weitere zeitliche Reihenfolge der geplanten, bis zu fünfgeschossigen Neubauten zwischen Berliner Allee und Birkenweg ist eng aufeinander abgestimmt, folgt der städtebaulichen Konzeption und nutzt die Baufelder jeweils konzentriert für einen Fachbereich. So sind ab 2043 zeitlich gestaffelt Neubauten für die Fachbereiche Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik, Bau- und Umweltingenieurwesen sowie Gesellschaftswissenschaften geplant. Der Fachbereich Gestaltung bleibt auf der Mathildenhöhe.
Bauliches Sorgenkind und eine finanzielle Bürde ist nach wie vor das stark sanierungsbedürftige und denkmalgeschützte Dieburger Campusgelände. Der Sanierungsstau beträgt inzwischen mindestens 150 Millionen Euro. Verschärft wird die finanzielle Notsituation durch explodierende Kosten im Baubereich sowie durch die Energiekrise. Die mitunter überdimensionierten und energetisch mangelhaften Gebäude sind eine immense finanzielle Belastung. Ein Drittel der gesamten Heizkosten der h_da entfällt auf den Campus Dieburg, der hingegen nur 22 Prozent Anteil an der Gesamt-Campusfläche hat. Nutzungsgerechte Neubauten benötigen nur 46 Prozent der Bestandsfläche in Dieburg.
Unter den anhaltend schlechten Bedingungen und ohne eine deutliche Erhöhung der Landesmittel für eine energetische und denkmalgerechte Grundinstandsetzung ist der Campus Dieburg für die h_da daher auf Dauer nicht mehr haltbar. Um auf diesen schwierigen und schmerzhaften Schritt vorbereitet zu sein, ist in der strategischen Entwicklungsplanung am Campus Darmstadt ein Neubau für den Fachbereich Media vorgesehen, der 2043 – in 20 Jahren – bezogen werden könnte. Ein Neubau ist aus heutiger Betrachtung wirtschaftlicher und um das dreifache energieeffizienter als eine Sanierung des Dieburger Areals, für das eine Nachnutzung gefunden werden müsste.
„Mit unserer weit vorausschauenden Entwicklungsplanung stärken wir unseren Campus nachhaltig. Studierende, Lehrende und Beschäftigte profitieren von kurzen Wegen, einem echten Campusgefühl und natürlich von einem modernen Umfeld“, sagt h_da-Präsident Prof. Dr. Arnd Steinmetz. h_da-Kanzler Dr. Thomas Bartnitzki ergänzt: „Wichtig ist uns hierbei, auf bestehenden Hochschulflächen effizient zu verdichten und zugleich einen Campus mit hoher Aufenthaltsqualität zu gestalten. Unsere auf Jahrzehnte ausgelegte Planung ist natürlich abhängig von den zur Verfügung stehenden Landesmitteln, sie trägt aber in vielerlei Hinsicht dazu bei, die Hochschule Darmstadt mit ihrem Zentralcampus zu einem der attraktivsten und modernsten Lernorte in Südhessen zu entwicklen.“
Finanzierte Maßnahmen HEUREKA II – III:
1. Ideenwettbewerb mit Realisierungsteil (Freiraum- und Außenanlagengestaltung mit integriertem Kunstwettbewerb), Fertigstellung geplant: 2028
2. Neubau FB Wirtschaft und Soziale Arbeit, Inbetriebnahme geplant: 2030
3. Neubau FB Maschinenbau und Kunststofftechnik, Inbetriebnahme geplant: 2030
Finanzierung über mögliche HEUREKA - Folgeprogramme:
4. Neubau FB Maschinenbau und Kunststofftechnik & Labore FB EIT, Inbetriebnahme geplant: 2035
5. Neubau FB Media, Inbetriebnahme geplant: 2043
6. Neubau Bibliothek & FB Elektro und Informationstechnik (EIT), Büro und Seminarbereich, Inbetriebnahme geplant: 2049
7. Neubau FB Informatik, Inbetriebnahme geplant: 2055
8. Neubau FB Bau- und Umweltingenieurwesen, Inbetriebnahme geplant: 2055
9. Neubau FB Gesellschaftswissenschaften, Inbetriebnahme geplant: 2060
Hier können Sie sehen, wie die bauliche Weiterentwicklung des Campus Gestalt annehmen wird: h_da Karte (h-da.de)